Von wegen künstlich – Farbtrends folgen der Zusammensetzung von Materialien
md Kolumne: Nachhaltigkeit heute
md Magazin
5-6 2022
Verlag
Konradin Medien (Stuttgart)

Egal ob Fußböden aus Pilzmyzelium, farbenfrohe Mehrwegbecher aus recycelten Buchenholzfasern oder Interieurobjekte aus Schlachtabfällen: Kreislauffähige und ressourcenschonende Produkte haben sich auf dem Markt etabliert. Sie zeigen, dass der radikale Wandel unserer Produktkultur in vollem Gange ist. Doch welche Rolle spielen noch Farben und Pigmente bei diesen Entwicklungen? Und welche Farbtrends sind zu beobachten?
Natürliche Ressourcen bestimmen Farbtrends
Werkstoffe der Zukunft werden nicht mehr im Labor mit petrochemischen und künstlichen Bestandteilen zusammengemischt, sondern bedienen sich lebender Organismen wie Pflanzen, Tiere und Pilze. Biomaterialien und natürliche Ressourcen erfreuen sich insbesondere unter Produktdesignern großer Beliebtheit.
Vor allem Pflanzen und Pflanzenabfälle werden als grüne Kohlenstoffspeicher geschätzt, die im Rohzustand zu 100% umweltverträglich sind. Pilzmyzel hingegen wird als lebendes Biopolymer verstanden, dass als Bindemittel für natürliche Reststoffe verwendet werden kann.
Stoffe tierischen Ursprungs wie beispielsweise Knochen überzeugen aufgrund ihrer reichhaltigen Inhaltsstoffe, die sich für extrem robuste Materialmischungen eignen. Je nach Anspruch und Anwendung können Werkstoffe aus Biomaterialien ein ernstzunehmender Ersatz für herkömmliche und nicht recycelbare Verbundmaterialien sein.
Die Zusammensetzung dieser neuen Materialien steht bei der Entwicklung neuer Produkte im Vordergrund und beeinflusst maßgeblich auch die Gestaltung. Die Farbstoff- und Pigmentzulieferer beobachten zunehmend, dass das Design künftiger Produkte vorrangig durch die Farbigkeit des Materials selbst bestimmt wird und die Farbtrends sich deutlich von früher unterscheiden. Dabei reicht die Farbpalette von hellen Grau-, Beige- und Grüntönen, über Braun bis hin zu einem sattem Schwarz.
Als einer der ersten Designer hat Julian Lechner Kaffeesatz als nutzbaren Wertstoff in Europa erkannt. Bereits während seines Studiums hat er aus getrocknetem Kaffeesatz und karamellisiertem Zucker Espressotassen erzeugt.
Aus dieser Idee ist mittlerweile ein erfolgreiches Unternehmen in Berlin entstanden, der Kaffeesatz mit Biopolymeren gemischt und in spülmaschinentaugliche Gefäßen überführt. Dank natürlicher Farbstoffe wie Kardamom, Muskatnuss und Cayenne wird der Weducer Coffee-to-go Becher in drei Farben angeboten.
Den vollständigen Artikel von Diana Drewes über die Farbtrends der Zukunft findet man in der dritten Ausgabe des md Magazins im Jahr 2022.
Bild: Just Bones (Quelle: Valdís Steinarsdóttir, Island)
Biobasierte Folie mit verbesserten Barriereeigenschaften
12. September 2023
In einem Forschungsprojekt ist es gelungen, eine PLA-Folie mit…
Naturfaser-Verbundmaterialien mit Hanf
14. August 2023
FUSE Composite aus Leipzig hat Produktionsverfahren zur Herstellung…
Magnetische Kühlung im industriellen Maßstab
9. August 2023
In dem mit 5 Millionen Euro geförderten EU-Projekt HyLICAL will ein Team um das…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Motorradhelm mit OLED-Mikrodisplay
19. September 2023
Wissenschaftler am Fraunhofer FEP haben hochauflösende OLED-Mikrodisplays für…
Batterieroboter
14. September 2023
Für die Transformation der Mobilität werden dringend neue Energiespeicher…
Rekordanteil aus erneuerbaren Energien
25. Juli 2023
Mit einem Anteil von 57,7 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen…
Ultra-low power OLED Mikrodisplays
23. Februar 2023
Am Fraunhofer FEP wurde ein Testboard zur Bestückung mit bis zu 64…