Zero Waste Interior Materialien
md Kolumne: Nachhaltigkeit heute
md Sonderausgabe „Küchen – Orte für alle Sinne“
September 2022
Verlag
Konradin Medien (Stuttgart)
Die Zero Waste Bewegung beschränkt sich schon längst nicht mehr auf den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, sondern inspiriert Kreative weltweit zu nachhaltigen Materialien für den Interiorbereich.
Vor allem natürliche Reststoffe, die als Prozessabfälle in der Lebensmittel verarbeitenden Industrie anfallen oder ungenutzte Bestandteile von Nutzpflanzen werden von Designern in kreislauffähige Materialien transformiert.
Egal ob Eierschalen, Pinienrinde, Biertrester oder Algen, viele dieser natürlichen Stoffe können vor der Rückführung in die Natur noch einmal genutzt werden. Damit verlängert sich der Lebenszyklus verfügbarer Reststoffe, und der Kreislauf biologisch abbaubarer Rohstoffe wird erweitert.
Eggshell Ceramics – Kreislauffähiges Geschirr aus Eierschalen Material
In der Lebensmittel-, Pharma- und Fertigungsindustrie finden Hühnereier weltweit Verwendung. Schalen werden zum Beispiel Pflanzendüngern oder Hundefutter beigemischt. Der Großteil landet jedoch ungenutzt im Biomüll.
Die Designerin Laura van de Wijdeven aus den Niederlanden nutzt Eierschalen für kreislauffähige Keramik, die nach dem Gebrauch entweder kompostiert oder in Wasser aufgelöst zum Düngen von kalkliebenden Pflanzen genutzt werden kann.
Eggshell Ceramics ist ein stabiles Material, dass in Haptik und Optik an herkömmliche Keramik erinnert. Je nach Farbe und Mahlgrad der Eierschale können unterschiedliche Oberflächen umgesetzt werden.
PineSkins – Teppiche aus Kiefernrinde
Die lettische Designerin Samrite Polakova zeigt mit ihrer Arbeit „PineSkins“, dass Zero Waste auch in der Forstwirtschaft bzw. Holz verarbeitenden Industrie anwendbar ist. Die Holzindustrie ist zu einem schnelllebigen und wirtschaftsgetriebenen Geschäft geworden. Früher noch per Hand, werden in der heutigen Zeit hunderte Bäume mittels Hochleistungsmaschinen gefällt.
Vor allem Kiefernbäume stehen aufgrund ihres niedrigen Preises für die Industrialisierung der Branche und erwecken beim Endverbraucher das Gefühl einer unendlichen Verfügbarkeit. Eine paradoxe Entwicklung, da Kiefernbäume in der Vergangenheit vor allem in Nordeuropa als Nahrungs- und Medizinlieferant geschätzt wurden.
Mit der Entwicklung eines exklusiven, handgeernteten Materials aus Kiefernrinde, ist es Samrite Polakova gelungen, eine zirkuläre Nutzung von Waldressourcen zu etablieren. In Zusammenarbeit mit Baumschneidern wird die Rinde direkt nach dem Fällen des Baumes geerntet und mit natürlichen Zutaten zu einem weichen Material aufbereitet. Im Anschluss kann die Oberfläche mit Pigmenten und Wachsen veredelt werden.
Den vollständigen Artikel von Diana Drewes findet man in der Sonderausgabe des md Magazins.
Bild: PineSkins (Quelle: Samrite Polakova)
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