
Emissionsfreier Schwerlastverkehr mit Flüssigwasserstoff
Daimler Truck testet Brennstoffzellen-Lkw
14. Juli 2022
Die EU-Umweltminister haben Ende Juni dem Aus des Verbrenners zugestimmt. So sollen ab 2035 nur noch emissionsfreie Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge neu zugelassen werden können. Damit geht die Europäische Union einen weiteren Schritt in Richtung einer Zukunft ohne CO2-Emissionen. Ein Fünftel geht aktuell auf den Straßenverkehr zurück.
Elektrolyse von klimaneutralem Wasserstoff mit regenerativ erzeugtem Strom
Der historischen Einigung ist eine intensive Diskussion vor allem um die Position Deutschlands vorangegangen. Denn insbesondere die FDP hatte um die Möglichkeit gerungen, dass Neuwagen mit Verbrennungsmotoren auch noch nach 2035 zugelassen werden können, sollten sie mit so genannten E-Fuels betrieben werden.
Diese Hintertür ist in der finalen Version des Beschlusses enthalten. Technologieoffen soll neben Elektroantrieben auch Verbrennersysteme eine Zukunft haben können, die mit Flüssigwasserstoff betrieben werden.
Vor allem die Hersteller von Lastfahrzeugen sehen den Elektroantrieben in wasserstoffbasierten Antrieben ein zukünftiges Geschäftsfeld. So testet Daimler Truck seit 2021 bereits ein Brennstoffzellen-Demotruck unter dem Namen „Mercedes-Benz GenH2“ auf einer hauseigenen Teststrecke als auch im öffentlichen Straßenverkehr.

Dafür wurde gemeinsam mit Air Liquide eine prototypische Tankstelle im Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth am Rhein installiert und der Lkw zum ersten Mal erfolgreich mit Flüssigwasserstoff betankt. Dabei wird dieser auf eine Temperatur von -253 Grad Celsius herunter gekühlt und in zwei seitlich am Fahrgestell montierte Tanks gefüllt.
Eine eigens entwickelte Isolierung sorgt dafür, dass der Wasserstoff für eine gewissen Dauer ohne aktive Kühlung auf Temperatur gehalten wird. Durch die Verwendung von Flüssigwasserstoff soll der Truck eine mit konventionellen Diesel-Lkw vergleichbare Reichweite erzielen.
Als Entwicklungsziel für den serienreifen GenH2 Truck hat das Unternehmen sich eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometer vorgenommen. Damit soll ein emissionsfreier Schwerlastfernverkehr möglich werden. Der Serienstart für wasserstoffbasierte Lkw wird für die zweite Hälfte des Jahrzehnts angepeilt.
Neben der Antriebstechnologie muss dafür vor allem das Betankungsverfahren für flüssigen Wasserstoff entwickelt werden. Hier arbeitet Daimler Truck mit Linde zusammen. Dabei sollen durch eine hohe Transparenz über den Entwicklungsfortschritt Flüssigwasserstoff-Standards entstehen, um einen globalen Massenmarkt zu etablieren.
In einem weiteren Schritt soll entlang wichtiger europäischer Transportrouten eine Infrastruktur für Wasserstoff-Tankstellen entstehen. Dabei setzt Daimler Truck zunächst auf Kooperationen mit Shell, BP und TotalEnergies.
Das große Ziel des Unternehmens ist es, bis 2039 in allen globalen Kernmärkten nur noch klimaneutrale Nutzfahrzeuge im Angebot zu haben.
Bild: Mercedes-Benz GenH2 Truck Prototyp (Quelle: Daimler Truck)
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