
Dekarbonisierung durch Wasserstoffeinsatz im Hochofen
thyssenkrupp Steel vergibt Milliardenauftrag für wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage
28. Februar 2023
Im November 2019 hat thyssenkrupp Steel als erstes Unternehmen der Stahlindustrie weltweit Wasserstoff in einen laufenden Hochofen eingeblasen. Nun vergibt der Konzern einen Milliardenauftrag für den Bau einer wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg. Mit einem Auftragsvolumen von mehr als 1,8 Mrd. Euro ist das Vorhaben der Startschuss für eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte.
Wasserstoff ersetzt Kohlenstaub als Reduktionsmittel
thyssenkrupp Steel beauftragt die SMS group aus Düsseldorf, mit dem Engineering, der Lieferung und der Installation einer wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage. Mit dieser sollen in Zukunft schätzungsweise 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden. Die Investition markiert den größten Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens.
Damit befindet sich thyssenkrupp Steel nun mitten in der Transformation hin zu einem Ersatz der CO2-intensiven Stahlproduktion durch klimafreundliche Technologien. Die wasserstoffbetriebene Anlage mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Das Land NRW und die Bundesregierung haben eine substanzielle finanzielle Unterstützung für das Vorhaben signalisiert.
Ablösung der CO2-intensiven Stahlherstellung
Bislang werden durch die kohlebasierte Roheisenproduktion im Hochofen allein am Standort Duisburg etwa 20 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr emittiert. Mit wasserstoffbasierten Verfahren wird das Unternehmen bis 2045 eine klimaneutrale Produktion umsetzen. Bis 2030 sollen bereits 6 Millionen Tonnen CO2 eingespart und damit weit mehr als 30% der Emissionen vermieden werden.
„Mit der Auftragsvergabe gehen wir jetzt in die Umsetzung und Industrialisierung unserer Transformation. Ein historischer Moment für thyssenkrupp Steel und ein guter Tag für den industriellen Klimaschutz, denn bereits mit unserer ersten Direktreduktionsanlage können wir 3,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden,“ ordnet Bernhard Osburg (CEO thyssenkrupp Steel) die Investition ein.
Das Anlagenkonzept gewährleistet eine gleichbleibend hohe Produktqualität, da es sich nahtlos in das bestehende Hüttenwerk integriert. Es ermöglicht die Beibehaltung aller nachfolgenden Prozessschritte ab dem Stahlwerk. Damit kann auf effiziente Weise die bestehende Anlagenstruktur genutzt werden.
Einen großen Blick in die Zukunft wagt Martina Merz (CEO von thyssenkrupp): „Wir bei thyssenkrupp tun alles, was in unserer Hand liegt, um die grüne Transformation zu beschleunigen. Das ist auch der Grund, warum wir die Direktreduktionsanlage trotz aller Herausforderungen und Unsicherheiten schon jetzt auf den Weg bringen. Wir können nicht warten, bis alle Fragen geklärt sind. Wenn wir die Klimaziele erreichen und den Industriestandort sichern wollen, müssen wir jetzt handeln und jetzt investieren.“
Bildquelle: © thyssenkrupp AG
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