Materialien für nachhaltige Shopkonzepte

Ungewöhnliche Werkstoffe für unvergessliches Einkaufsambiente

dLv Ladenbau trendreport 2020—2023
Februar 2020

Herausgeber

Deutscher Ladenbau Verband (dLv)

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Nachhaltige Indigo Akustikraumstruktur

Mit ungewöhnlichen und Materialien lässt sich ein unvergessliches und modernes Einkaufsambiente schaffen und gleichzeitig werden Nachhaltigkeitsaspekte beachtet. Geht das? Ja, das geht.

Funktionierende Storekonzepte müssen beim Käufer positive Gefühle erwecken. Im Gegensatz zu Online-Shop-Plattformen hat der Einzelhandel den großen Vorteil, alle Sinne seiner Kunden anzusprechen. So werden bereits Soundduschen und modernste Lichttechnik in Supermärkten genutzt, um dem Käufer ein einzigartiges Einkaufserlebnis zu bieten und größere Umsätze zu generieren.

Losgelöst von kostenintensiven Technikspielereien oder virtuellen Einkaufshilfen, können mittelständische und inhaber- geführte Geschäfte dank neuer ungewöhnlicher Materialien für den Interiorbereich mit den finanzstarken Filialisten mit- halten und ihren Kunden ebenfalls ein unvergessliches Einkaufsambiente bieten.

Zudem achtet der Konsument, egal ob großes oder kleines Budget, jung oder alt, immer mehr auf Nachhaltigkeit. In diesem Sinne gelten Natur- sowie Recyclingmaterialien als selbstverständlich. Je konsequenter beide Ansätze umgesetzt werden, desto positiver ist die Wirkung auf den Kunden.

Biobasierte Akustiklösungen

Das Berliner Designduo von Studio Flaer zum Beispiel entwickelt Akustikelemente aus rein natürlichen Materialien. Aus Bananen- und Maulbeerenfasern erschaffen sie schallabsorbierende Platten, die eingespannt in federleichte Bambusrahmen als besonderer Eyecatcher sogar freihängend im Raum montiert werden können. Wie der Name des Projektes „Indigo“ bereits verrät, nutzen die Designer den traditionellen Farbstoff Indigo zum Einfärben ihrer Akustikelemente.

Biobasierte Platten und Bodenbeläge

Neben Pilzkompositmaterialien erfreuen sich zudem Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie großer Beliebtheit. Plötzlich wird Kaffeesatz von Cafés und Bäckereien eingesammelt und zu Lampenschirmen, Fliesen oder Wandpaneelen verarbeitet. Die Wandpaneele von Pladec aus Portugal bestehen aus bis zu 70% Kaffeesatz. Gebunden wird das Material mit PLA. In der Verarbeitung kann man es mit herkömmlichem MDF vergleichen.

Nach dem Gebrauch kann es sogar verbrannt werden, da keinerlei Chemikalien enthalten sind. Neben der außergewöhnlichen und natürlichen Erscheinung sowie dem innovativen Recyclinggedanken, überzeugen die Platten zudem durch ihren angenehmen Geruch. Schaut man sich im Online-Shop der Portugiesen um, entdeckt man viele weitere nachhaltige Plattenwerkstoffe aus Korkresten, Eucalyptus oder Calendula.

Recyclingmaterialien

Mit ihren „Plastic Stone Tiles“ setzt sich Enis Akiev aus Köln mit dem Material des Jahrhunderts auseinander: Kunststoff. Nach seiner Erfindung galt das petrochemisch erzeugte Material als Allrounder und fand in allen Lebensbereichen Verwendung. Mit der Entdeckung der riesigen Müllinseln in unseren Ozeanen Ende der neunziger Jahre hat sich die Euphorie jedoch gelegt.

Der vollständige Artikel ist erschienen im dLv Ladenbau trendreport 2020—2023.

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Bild: Indigo Akustikraumstruktur (Design: Anna Drewes und Dario Iannone)