
Rohrkolben-Dämmstoff
Wärmeisolierung mit der Rohrkolbenpflanze
20. Februar 2011
Nicht erst seitdem im Sommer 2010 die Bundesregierung den Ausbau der Gebäudedämmung als Instrument zur Verbesserung des Klimaschutzes ausrief, wird nach Alternativen für die bisher auf dem Markt befindlichen Dämmstoffe gesucht. So ist die Bedeutung von Naturfaserdämmstoffen auf Basis von Holzwolle, Seegras, Hanf oder Flachs in den letzten Jahren stark gestiegen. Schon seit längerem wird an einer Dämmplatte gearbeitet, dessen Isolationswirkung auf die im Schwammgewebe der Rohrkolbenpflanze eingeschlossene Luft zurückgeht.
15-20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar
Aufgrund seiner enormen Produktivität ist Rohrkolben (Typha) als Rohstoff für die industrielle Nutzung prädestiniert. Typha-Pflanzen sind robuste natürliche Monokulturen mit einer jährlichen Produktion von 15 bis 20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar. Dabei werden 30 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr gebunden. Da die Sumpfpflanze die Nährstoffe für ihr Wachstum vollständig aus Wasser im Boden bezieht, ist eine Düngung nicht notwendig. Trockengelegtes Moorgelände eignet sich besonders gut zur Kultivierung der Pflanzen. Ein weiterer Vorteil für die Verwendung in Dämmstoffplatten und zur Einblasdämmung am Bau ist das besonders geringe Gewicht.
Mit einer besonderen pflanzlichen Struktur ist Typha sehr gut zur Herstellung innovativer Baumaterialien geeignet, die eine Kombination aus Isolierung und Festigkeit erfordern. Die Blätter zeigen eine faserverstärkte Stützstruktur, die mit einem weichen, offenzelligen Schwammgewebe gefüllt ist und erstaunliche statische Eigenschaften und eine Wärmedämmwirkung aufweist.
Darüber hinaus wird neben dem Wärmeschutz durch das Dämmmaterial auch die Schallisolierung verbessert. Die diffusionsoffene Struktur wirkt sich positiv auf das Raumklima aus, da Feuchtigkeit gut von Innen nach Außen transportiert werden kann. Ein weiterer Vorteil des Dämmstoffs ist die hohe Brandschutzqualität. Im Falle eines Feuers kohlt das Material zwar an der Oberfläche an, eine weitere Schädigung wird aber auf natürliche Weise vermieden. Als Sumpfpflanze sind Rohrkolbendämmstoffe schädlings- und fäulnisresistent. Das druckfeste Dämmmaterial kann vor allem zur Wärmisolierung von Fassaden, Dachböden und Dächern genutzt werden. Auch als Einblasdämmstoff für Wandzwischenräume oder zur Realisierung einer Zwischensparrendämmung ist es inzwischen erhältlich. Für Dach- und Fußböden wird Schüttgut angeboten. Für die Zukunft kann auch an die Verwendung der Biomasse der Rohrkolbenpflanze in Nahrungs- und Arzneimitteln gedacht werden.
Bildquelle: Fraunhofer IBP
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