Orange Leather

Materialentwicklung aus Abfallprodukten der Lebensmittelindustrie

12. Oktober 2018

Jährlich fallen tonnenweise Orangenschalen als Abfallprodukt in der Saft- und Lebensmittelindustrie an. Um den Schalen der Zitrusfrüchte eine zweite Chance zu geben, hat die Designerin Elise Esser im Rahmen einer Masterveranstaltung an der Hochschule Niederrhein mit Orangenschalen experimentiert und im Prozess ein neues Material erfunden.

Vegane Lederalternative auf Basis von Orangenschalen

Ziel war es, einen zu 100% biologisch abbaubaren Werkstoff zu entwickeln und in verschiedene Anwendungsszenarien als nachhaltige Alternative zu überführen. Die Orangenschalen wurden bei der Entwicklung mit einer kleinen Menge Biopolymeren zusammengefügt, um die Stabilität zu garantieren.

Bei der Herstellung kann das Material hinsichtlich Struktur und Flexibilität den gewünschten Anforderungen angepasst werden. Orange Leather besteht ausschließlich aus natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen und kann problemlos kompostiert werden. Die Farbe wird von der Färbung der Früchte bestimmt und kommt ohne die Zugabe von weiteren Farbkomponenten aus.

Das Material spricht verschiedene Sinne an, denn den frischen und fruchtigen Geruch der Orange behält der Werkstoff über eine längere Zeit und hat somit einen positiven Nebeneffekt. Zukünftig kann Orange Leather in verschiedenen Bereichen als nachhaltige Alternative eingesetzt werden, wie beispielsweise im Interieur-, Mode- oder Accessoires-Bereich.

Zur Demonstration der Möglichkeiten hat die Designerin einen Schuh aus Orange Leather gefertigt. Weitere Materialien auf Basis biologischer Reststoffe wie Kiwischalen, Ginkgoblätter, Tannennadeln oder Eichelschalen befinden sich derzeit in der Entwicklung.

Kontakt zur Designerin

Elise Esser
Email: elise.esser91@gmail.com

Bildquelle: Elise Esser