
Bundespreis Ecodesign 2021
Entwicklungen für eine nachhaltige Zukunft
30. Dezember 2021
Körper- und Haar-Pflegemittel zum Selbermischen, ein Schulgebäude mit klimapositiver Energiebilanz, Online- Bestellungen ohne Verpackungsabfälle oder ein neues Leben für alten Pelz: Anfang Dezember wurde der Bundespreis Ecodesign 2021 an zehn PreisträgerInnen verliehen. Die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland feierte damit zehnjähriges Jubiläum.
Ecodesign hat an Bedeutung gewonnen
„Attraktives Design, das höchste Ansprüche an Ökologie und Ästhetik vereint, ist moderner Umweltschutz. Ob ein Produkt sich positiv oder negativ auf die Umwelt auswirkt, wird maßgeblich über sein Design entschieden. Ecodesign konsequent gedacht – von der Herstellung über die Nutzung bis zum Recycling – macht es möglich, Konsum vom Ressourcen- und Energieverbrauch zu entkoppeln. Es geht darum, Gestaltung, Ökologie und Nutzwert optimal miteinander zu verbinden“, beschreibt Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin und Jurymitglied) die Zielvorgaben für ökologisches Design der Zukunft.
Der UBA-Präsident Dr. Dirk Messner führt weiter aus: „Das Thema Ecodesign hat enorm an Bedeutung gewonnen. Es spielt mittlerweile eine zentrale Rolle in der Kreislaufgesellschaft und der Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Wohlstand. Diese gewachsene Bedeutung spiegelt sich auch im Bundespreis Ecodesign wider.“
Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs herausragende Arbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen.
Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Studierende. Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften stehen bei der Bewertung im Vordergrund. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt. Dabei findet der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über Fertigung, Distribution und Nutzung bis hin zum „End of Life“ Beachtung.
Alle Preisträger finden man in einer Online-Ausstellung unter: www.bundespreis-ecodesign.de/gewinner
Zu unseren Favoriten zählten:
CareTwice Shampoopulver (CareTwice UG, Stuttgart)
Das Shampoopulver von CareTwice besteht aus rein natürlichen Inhaltsstoffen. Durch Zugabe von Wasser lässt es sich in wiederverwendbaren Mehrwegbehältern zu Hause einfach in flüssiges Shampoo verwandeln. Mit den in Barrierepapier verpackten Pulver-Sachets kann über 90% Gewicht eingespart werden, was unnötige Emissionen beim Transport vermeidet. Das Pulver ist damit eine material- und energieeffiziente Alternative zu herkömmlichen Haarpflegemitteln.
www.bundespreis-ecodesign.de/de/gewinner/2021-caretwice-shampoopulver
RePack (Original RePack Oy, Helsinki/Finnland)
RePack ist ein innovatives System für Mehrwegverpackungen im europäischen und US-amerikanischen Onlinehandel. Das Vorhaben zielt auf einen müllreduzierten E-Commerce ab. Online-Shops verschicken ihre Ware in RePacks; VerbraucherInnen senden die Versandtaschen nach Erhalt zurück, indem sie diese auf Briefgröße falten und kostenlos in einen Briefkasten einwerfen. Hierfür werden sie im Rahmen eines integrierten Treueprogramms belohnt. Nach der Rückgabe wird die Verpackung gereinigt und zur Wiederverwendung an die Versender zurückgeführt.
www.bundespreis-ecodesign.de/de/gewinner/2021-repack
MateriaLab (Florian Henschel, Bauhaus-Universität Weimar)
Das Experimentiersystem „MateriaLab“ bietet Kindern die Möglichkeit, verschiedene Recycling- und Abfallprozesse selbstständig durchzuführen. Das Labor besteht aus vier Holzkisten mit den thematischen Schwerpunkten Papier, Kunststoff, Biokunststoff und Biomüll. Mit dem Projekt wird spielerisch Bewusstsein für den Wert und die Eigenschaften von Abfällen geschaffen und an einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen herangeführt.
www.bundespreis-ecodesign.de/de/gewinner/2021-materialab
Null-Energie-Fachklassentrakt (Liebel/Architekten BDA, Aalen)
Etwa ein Drittel der kommunalen Gebäudeflächen in Deutschland entfällt auf Schulen. Deswegen ist es besonders wichtig, hier energie- und ressourceneffiziente Bauweisen umzusetzen. In Kooperation mit Transsolar Energietechnik entwickelte Liebel Architekten für einen Schulkomplex in Aalen einen klimapositiven Null-Energie-Fachklassentrakt, in dem über das Jahr mindestens so viel Energie lokal und regenerativ erzeugt wird, wie das Gebäude benötigt.
www.bundespreis-ecodesign.de/de/gewinner/2021-null-energie-fachklassentrakt
Teilnahmebedingungen und Anmeldung für 2022: www.bundespreis-ecodesign.de
Bild: MateriaLab (Florian Henschel, Bauhaus-Universität Weimar)
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