Naturfasern für die Serienproduktion
NFK-Bauteile mit Potenzialen für den Leichtbau
30. März 2011
Seit über 10 Jahren bereits führen Bauteile aus naturfaserverstärkten Kunststoffen ein Nischendasein in der Automobilindustrie. Obwohl sich eine Vielzahl ökologischer, mechanischer und ökonomischer Vorteile den Produktentwicklern, Industriedesignern und Konstrukteuren aufdrängen, blieb NFK-Formpressteilen der Sprung in die breite Anwendung bislang verwehrt.
Naturfaser, Matrixkunststoff, Mischungsverhältnis
„Know-how-Barrieren“ vermutet denn auch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe als Ursache für den bisher unterbliebenen Transfer in andere Branchen.
Für die Herstellung von NFK-Bauteilen werden faserige Pflanzenbestandteile (z.B. Hanf-, Kokos-, Bambus- oder Seegrasfasern) mit Kunststoff als Matrixmaterial vermischt und anschließend in eine Form gepresst. Der Gewichtsanteil des Polymers liegt zwischen 30–50 %, so dass die Teile wesentlich leichter sind als konventionell erzeugte.
In der letzten Dekade hat sich die Technologie beispielsweise für Türinnenverkleidungen und Armaturen bewährt. Vergleichbar mit anderen Verbundwerkstoffen bietet der Herstellungsprozess vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Durch Wahl der Naturfaser, des Matrixkunststoffs, des Mischungsverhältnisses sowie der Bindungsart können die Werkstoffqualitäten in einem weiten Bereich eingestellt werden.
Faserformteile lassen sich in unterschiedlichen Größen erzeugen, leicht stanzen und zuschneiden. Verbunde mit anderen Materialien sind zudem durch Einlagen, Versteifungen und Kaschierungen unkompliziert in einem Pressvorgang realisierbar. Struktur- und Verkleidungsteile wachsen auf diese Weise zusammen. Als Konsequenz sind weniger Fügestellen erforderlich.
Bei der Herstellung von KFZ-Innenverkleidungen haben sich einige Materialkombinationen bewährt. Thermisch gering belastete Teile werden meist mit einer thermoplastischen Matrix (PP oder PE) erzeugt.
Für hohe Temperaturbeanspruchungen (bis ca. 200 °C) stehen neben duroplastischen Matrixwerkstoffen auch thermoplastische Hochleistungskunststoffe wie Polyester oder Polyamide zur Verfügung. Die erzielbaren Bauteilstärken liegen in flächigen Partien zwischen 2,5 und 10 mm.
Eine NF-Prepreg-Matte mit Markennamen Nafacryl kommt vom J. Dittrich & Söhne Vliesstoffwerk aus Ramstein. Sie hat einen Matrixanteil von 19 – 23 %. Je nach Anwendung liegt die Dichte zwischen 400 – 2.000 g/qm: www.dittrichvliesstoffe.de
Know-how, Maschinen und Werkzeuge für die ganze Prozesskette finden Sie bei: www.grimmschirp.com
Bildquelle: J. Dittrich & Söhne Vliesstoffwerk
Ölspender aus Schalen von Sonnenblumenkernen
23. September 2024
Mit Solio hat Katherine Lopez einen Ölspender in der Form eines Probiersets aus…
Naturfaserverstärkter Autositz
22. Oktober 2023
Im Mittelpunkt des Projekts "Design for Recycling" steht eine Sitzschale, die…
Tellur-freie thermoelektrische Generatoren
24. Mai 2024
Am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden wurde ein…
Möbel für die additive Massenproduktion
10. August 2024
Die schwedische Interior-Agentur "Industrial Poetry" untersucht in ihrem…
Transluzentes 3D-Druckmaterial
17. Juni 2024
Mit einem 3D-Druckverfahren ist es am Fraunhofer IPA gelungen, hinterleuchtete…
Hybridelektrisches Fliegen
14. September 2024
Unter Federführung von Rolls Royce Deutschland haben mehrere…
Emotionalität humanoider Roboter
17. Juli 2024
In seiner Masterthesis hat Niko Alber eine Installation eines lebensgroßen…
Perowskit-Solarzellen der nächsten Generation
7. August 2024
Im EU-Forschungsprojekt PEARL erfolgt eine Weiterentwicklung von…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…