DipWrap Aalto University

Plastikfreier DipWrap

Biobasierter Schutzfilm für Gemüse und Obst entwickelt

7. Januar 2022

Seit Beginn des Jahres gilt in Frankreich ein Verbot für Kunststoffverpackungen für Obst und Gemüse. Rund 30 Obst- und Gemüsesorten müssen in Zukunft ohne die Verwendung der üblichen Folien- und Blisterverpackungen auskommen. Mit dem Verbot übernimmt die französische Regierung eine Vorreiterrolle in der EU und will mehr als eine Milliarde Kunststoffverpackungen jährlich einsparen. Alternativen aus Papier und Kartonagen sind bereits am Markt vorhanden. Eine spannende Entwicklung zum Schutz von Gemüse kommt von der Aalto University aus Helsinki. Hier haben Studierende einen biobasierten Schutzfilm für Gurken entwickelt.

Agar-Agar, Carnaubawachs und dispergierten Cellulose-Nanokristallen

Der so genannte „DipWrap“ stammt von Ena Naito, Louise Kallai, Emilia Ikävalko und Sari Kupiainen, die die Technologie im Kurs „Design Meets Biomaterials“ als völlig neue Art einer Umverpackung von Gurken entwickelt haben. Die Gurken werden in eine biobasierte flüssige Lösung getaucht, dabei bildet sich ein transparente Film, der in wenigen Sekunden trocknet. Die Schutzschicht kann als Ganzes abgewaschen werden.

Die Dip-Mischung besteht aus dem von Rotalgen stammenden Geliermittel Agar-Agar, einer Carnaubawachs-Dispersion und dispergierten Cellulose-Nanokristallen (CNC). Eine der Herausforderungen für das Team war, dass es keine früheren Studien zu ähnlichen Lösungen finden konnte.

DipWrap Aalto 2

„Wir sind jede Woche ins Labor gegangen und haben verschiedene Materialien getestet. Wir kamen auf die Idee, Agar zu verwenden, weil wir es zum Kochen verwendet hatten. Wir haben auch Wachs hinzugefügt, um einen wasserdichten Film herzustellen, und CNC wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften“, sagt Louise Kallai, eine Masterstudentin in Chemieingenieurwesen, die ein Jahr im Studentenaustausch an der Aalto-Universität verbringt.

Das Team glaubt, dass die Tauchbehandlung auch für anderes Gemüse und Obst verwendet werden könnte. „Dies ist ein kleiner Schritt, aber hoffentlich ist es der Anfang von etwas, das kommerzialisiert werden kann und Interesse an dieser Art von Verpackungen weckt. Es ermutigt die Menschen auch, unsere täglichen Kaufentscheidungen zu hinterfragen“, sagt Ena Naito, Masterstudentin für zeitgenössisches Design.

Das Projekt war Teil von CHEMARTS, einer Zusammenarbeit zwischen der School of Chemical Engineering und der School of Arts, Design and Architecture, die darauf abzielt, Studenten und Forscher zu inspirieren, neue Konzepte für die Bioökonomie zu entwickeln, indem sie Design, unternehmerisches Denken und Naturmaterialwissenschaften kombinieren.

Instagram-Kanal: www.instagram.com/dip.wrap

Bild (oben): Biobasierter Film schützt Gurken vor Schäden und halten sie länger frisch. (Quelle: Aalto University)

Bild (unten): Biobasierte Flüssigkeit, in die die Gurken getaucht werden. (Quelle: Aalto University)