
Fleischindustrie im Wandel
Zellkultiviertes Fleisch steht im Fokus von Investoren
24. September 2021
Mit Blick auf eine steigende Weltbevölkerung und die gesellschaftliche Entwicklung bevölkerungsreicher Nationen wird sich unsere Ernährung zur Bewältigung der Klimakrise in Zukunft deutlich wandeln müssen. Der Umweltaktivist und Oscarpreisträger Leonardo DiCaprio investiert nun in Mosa Meat und Aleph Farms. Die beiden Unternehmen haben Technologien zur Gewinnung von Fleisch aus Tierzellen in den letzten Jahren vorangetrieben. Mosa Meat präsentierte 2013 den ersten zellkultivierten Hamburger; Aleph Farms feierte 2018 und 2021 Erfolge mit zellkultivierten Steaks.
Weltbevölkerung konsumiert 130.000 Tiere in der Minute
Die globale Fleischindustrie hat einen enormen negativen Einfluss auf die Umwelt. Es wird erwartet, dass der weltweite Fleischkonsum bis 2050 um 40-70% zunimmt. Durch das Kultivieren von Fleisch kann die Umwelt geschont werden, ohne dass der Konsument auf selbiges verzichten muss. Experten gehen davon aus, dass der Markt für zellkultiviertes Fleisch, als Teil einer größeren Proteinumstellung, bereits 2030 einen Wert von 25 Milliarden US-Dollar einnehmen wird.
„Unsere Ernährung zu verändern, ist einer der Schlüssel, um den Klimawandel zu bekämpfen. Mit ihren neuen Wegen der Fleischproduktion, eröffnen Mosa Meat und Aleph Farm innovative nachhaltige Wege, um den Wunsch des Konsumenten nach Fleisch zu erfüllen. So lösen beide eines der größten aktuellen Probleme der Fleischindustrie. Darum freue ich mich als Investor und Berater ein Teil dieser zwei Erfolgsgeschichten zu werden, die zellkultiviertes Fleisch für den Endverbraucher zugänglich machen werden“, erläutert Leonardo DiCaprio seine Investition.
Der positive Einfluss, den zellkultiviertes Fleisch auf die Umwelt hat, ist beachtlich: Laut einer unabhängigen Life Cycle Analysis Studie hat diese Herstellungsweise 92 Prozent weniger Einfluss auf das Klima als die industrielle Fleischproduktion. Die Luftverschmutzung geht um 92 Prozent zurück, es wird 95 Prozent weniger Platz und 78 Prozent weniger Wasser verbraucht. Freigewordene Flächen, die nicht mehr für die industrielle Fleischherstellung Verwendung finden, könnten dann zum Beispiel neu begrünt oder für den Anbau von Getreide oder anderen Nahrungsmitteln genutzt werden. Außerdem verringert sich durch die automatisierten und sterilen Prozesse beim Kultivieren von Fleisch das Risiko von Verunreinigungen. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass eine Zufütterung von Antibiotikum, welche heutzutage zum Beispiel durch Massentierhaltung noch ein großes Problem darstellt, nicht mehr nötig ist.
Mosa Meat ist eine internationale Technologiefirma, die darauf spezialisiert ist, echtes Fleisch nachhaltig zu produzieren. Die Mosa Meat Gründer haben 2013 den weltweit ersten zellkultivierten Hamburger vorgestellt. Das Fleisch wurde dabei aus Kuhzellen gewonnen. Seit der Gründung 2016 arbeitet Mosa Meat daran, Fleisch herzustellen, das Konsumenten überzeugt und gleichzeitig weder Tier noch Umwelt schadet.
Im Dezember 2018 entwickelte Aleph Farms das erste zellkultivierte Rindersteak aus nicht genetisch modifizierten Zellen einer lebenden Kuh. Dabei wird keinem Tier geschadet, der negative Einfluss auf die Umwelt deutlich reduziert. Gegründet wurde das Unternehmen 2017 von Didier Toubia, The Kitchen Hub der Strauss Group, und Professor Shulamit Levenberg von der Fakultät für Biomedizintechnik am Technion – dem Israelischen Institut für Technologie. Im Jahr 2021 hat das Unternehmen das erste zellkultivierte Ribeye-Steak vorgestellt.
Bilderquelle: Mosa Meat
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