3D-gedruckte Lachsalternative
Israelisches Startup stellt pflanzliches Fischprodukt vor
19. Januar 2022
Das sechs Monate alte Food-Tech-Unternehmen Plantish hat eine pflanzliche Alternative zu Lachs mit dem gleichen Nährwert wie bei Fisch entwickelt, jedoch ohne die üblicherweise enthaltenen Giftstoffe, Antibiotika, Mikroplastik und Spuren von Quecksilber. Das Plantish-Produkt kann genauso zubereitet werden wie herkömmlicher Lachs. Bis 2024 soll es kommerzialisiert werden.
Aussehen, Geschmack und Textur von Lachs
Das israelische Startup stellte den Prototyp am 13. Januar 2022 vor und gab bekannt, dass eine zum Patent angemeldete 3D-Drucktechnologie entwickelt wurde, um pflanzliche Fischalternativen in großem Maßstab und zu geringen Kosten herzustellen.
„Die Verwendung der richtigen Pflanzenproteine, um die faserigen Stränge zu erreichen, die die komplexe Textur tierischer Muskeln nachbilden sollen, ist der Schlüssel zum Erfolg, um die Erfahrung des Lachsessens einzufangen, und dies in großem Maßstab zu tun, wird es zu einem geeigneten Ersatz für Gastronomie, Restaurants, und Einzelhandel“, hieß es.
Plantish wurde Mitte 2021 von Ofek Ron gegründet, dem ehemaligen General Manager der israelischen Organisation Vegan Friendly, der als CEO fungiert; Dr. Hila Elimelech, promovierte Chemikerin und Expertin für additive Fertigungstechnologie, Dr. Ron Sicsic, Dr. Ariel Szklanny und Eyal Briller, ein ehemaliger Produktdirektor des US-amerikanischen Fleischunternehmens Impossible Foods.
Ofek Ron sagte in einer Erklärung, dass die Plantish-Mission für das Gründungsteam von großer Bedeutung sei. „Wir existieren, um die Ozeane zu retten und die Notwendigkeit des Verzehrs von Meerestieren zu beseitigen, indem wir nachhaltigere und nahrhaftere Fischoptionen anbieten.“
Im Rahmen einer Pre-Seed-Runde hat Plantish ein Kapital in Höhe von 2 Millionen US-Dollar erhalten. „Unsere Vision ist es, die weltweit führende Marke für Meeresfrüchte zu sein, ohne einen einzigen Fisch zu verletzen“, fügte Ofek Ron hinzu. „Unser pflanzliches Lachsprodukt soll bis Ende 2022 an ausgewählten Pop-up-Standorten auf den Markt kommen wird. Die offizielle Markteinführung streben wir für 2024 an.
Laut einem Bericht des Good Food Institute vom Juni 2021 ist Plantish eines von rund 90 Unternehmen auf der ganzen Welt, die in der Fischindustrie auf pflanzlicher Basis tätig sind. Etwa ein weiteres Dutzend entwickelt kultivierte Meeresfrüchte oder Fisch aus tierischen Zellen. Laut dem Marktforschungsunternehmen IMARC sind Unternehmen mit alternativen Fisch- und Meeresfrüchteprodukten zwischen 2017 und 2020 um 30 Prozent gewachsen.
Neue Unternehmen drängen in den Markt. So brachte beispielsweise das spanische Unternehmen Mimic Seafood im vergangenen Jahr ein Thunfischprodukt auf Tomatenbasis auf den Markt, während das US-Startup Ocean Hugger Foods 2019 eine pflanzliche Alternative zu rohem Thunfisch und rohem Aal für Sushi auf den Markt brachte.
Und auch große Lebensmittelkonzerne haben die Marktentwicklung bereits erkannt. So brachte der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé ein pflanzliches Thunfischprodukt mit Namen „Vuna“ auf den Markt. Der in Thailand ansässiger Hersteller von Meeresfrüchteprodukten „Thai Union Group“ brachte in 2021 die pflanzliche Fleischlinie „OMG Meat“ am Markt. Darin eingeschlossen sind Krabbenkuchen und Fischburger, die an Einzelhändler und Restaurants verkauft werden. Der amerikanische Lebensmittelkonzern Cargill stellte im Jahr 2020 mit der in Japan ansässigen Convenience-Store-Kette Lawson eine pflanzenbasierte Produktlinie vor, darunter vegane Jakobsmuscheln.
„Der Markt für Meeresfrüchte auf pflanzlicher Basis ist im Vergleich zur Fleischindustrie auf pflanzlicher Basis immer noch klein.“ (Good Food Institute) Der Umsatz könnte in den kommenden Jahren „um 221 Millionen US-Dollar steigen“ und weitere neue Unternehmen und Innovationen hervorbringen.
www.plantish.com
www.mimicseafood.com
www.oceanhuggerfoods.com
www.nestle.com
www.omg-meat.com
Bildquelle: Plantish
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