
Slentite PU-Aerogel Dämmplatte
Hartschaumdämmung für besonders dünne Lösungen
2. Juli 2016
Die besonderen Qualitäten zur Wärmeisolierung machen Aerogele zu einem herausragenden Beispiel der Nanotechnologie. Als Füllmaterial für Stegplatten, Verbundgläser und Dämmsysteme können Aerogele erheblich zur Reduzierung von Wärmeverlusten an der äußeren Gebäudehülle oder an schmalen Innendämmlösungen beitragen.
Aerogel-Polyurethanplatten mit Einsatzmöglichkeit im Kühlwesen
Grund ist eine keramische Feststoffschwammstruktur mit einer Vielzahl von Porenräumen weniger Nanometer. Der Anteil eingeschlossener Luftmoleküle liegt bei 95 %, so dass Aerogele zu den leichtesten Werkstoffen überhaupt zählen. Da sie nicht brennen und eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit aufweisen, sind Aerogele für das Bauwesen besonders interessant.
In der Vergangenheit haben einige renommierte Hersteller unter Integration von Aerogelen zur Verbesserung der thermischen Dämmeigenschaften Bauwerkstoffe entwickelt und in das eigene Produktportfolio aufgenommen. Eine der ersten war Bayer mit einer Doppelstegplatte und einer Aerogelfüllung.
Die Beispiele reichen vom Architekturglas Okagel für energieeffiziente Gebäude mit einem U-Wert von unter 3 W/m2K, über die besonders schlanke Innendämmlösung STO Aevero mit einer Wärmeleitfähigkeit von nur 0,016 W/mK bis hin zu Aerowolle als Kombination von Mineralwolle und Aerogel mit einer Leitfähigkeit von 0,019 W/mK.
Im letzten Jahr hat BASF nachgezogen und eine Pilotanlage für einen Aerogeldämmstoff in Betrieb genommen, der unter dem Namen „Slentite“ vermarktet werden wird. Bei dem neuen Material handelt es sich anders als bei den bisherigen Lösungen nicht um einen Werkstoff, dem Aerogel hinzugefügt wird.
„Slentite kann nicht als PU-Hartschaum plus Aerogel-Zusatz bezeichnet werden, da es sich selbst um ein Aerogel handelt, das chemisch zu 100 Prozent aus Polyurethan besteht“, erläutert BASF-Laborleiter Dr. Marc Fricke.
Als erstem Unternehmen weltweit ist es BASF damit gelungen, aus Polyurethan ein PU-Aerogel herzustellen. Das Produkt erreicht mit einem Lambda-Wert von weniger als 16 Milliwatt pro Meter und Kelvin (mW/mK) die beste Dämmleistung für eine fertige Platte. Da mit Slentite eine um 25-50 % schlankere Dämmung möglich ist, ergeben sich für den Innenausbau zahlreiche Potenziale.
Die Platten sind offenporig und feuchtigkeitsregulierend. Die sehr hohe Druckfestigkeit liegt nach BASF-Angaben bei über 300 kPa und ist damit etwa doppelt so hoch wie bei herkömmlichen PU-Dämmplatten.
Außerdem bietet Slentite mit einer definierten Geometrie im Gegensatz zu den heute eingesetzten anorganischen Pulvern Vorteile als Füllstoff in Vakuumisolationspaneelen (VIP). Bei der Verwendung des Hochleistungsdämmstoffs in VIP wird zur Herstellung Vakuum angelegt und Luft aus den Poren entfernt.
Mit der Technologie kann der Lambda-Wert noch einmal deutlich verbessert werden. Werte von unter 5 mW/mK scheinen möglich. Anwendungen sehen die BASF-Experten neben der Wärmehausdämmung vor allem im Bereich der Kühlung.
Bild: Slentite Aerogel-PU-Hartschaumstoffplatte (Quelle: BASF)
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