Materialinnovationen mit biotechnischen Wachstumsprozessen
Nachhaltigkeitsmesse im Postbahnhof Berlin
19. November 2011 · 14:00
![](https://www.haute-innovation.com/wp-content/uploads/2020/12/EnzymPMMA-uai-258x163.jpg)
Mit den knapper werdenden Ressourcen und Erdölvorkommen steht vor allem die Kunststoffindustrie vor einem einschneidenden Wandel. Man bereitet sich vor auf einen Paradigmenwechsel von der erdölbasierten zur biobasierten Materialproduktion. Pflanzenöle, Zellulose, Proteine, Lignin, Casein… eine Vielzahl natürlicher Ausgangsstoffe für den Ersatz einiger uns lieb gewordener Materialien befinden sich derzeit in den Entwicklungslaboren der Unternehmen und warten auf Einsatzszenarien in der Wirtschaft, in Architektur und Design.
Zu den ersten Angeboten am Markt zählen hochelastische Seidenproteinfasern, kompostierbare Folien auf Stärkebasis, Hochleistungspolyamide auf Basis pflanzlicher Öle oder blutstillende Bandagen aus den Bestandteilen von Krebs- und Spinnenpanzern. Hinzu treten Materialien, die auf natürlichen Wachstumsprozessen basieren. Da diese meist von kleinen Unternehmen und Neugründungen entwickelt werden, sind insbesondere hier für Design und Architektur einige spannende Entwicklungen zu erwarten. Beispiele sind Hartschaumstoffe als Styroporersatz, die aus fadenförmigen Myzelpilzen und organischen Abfällen bestehen, bakteriell erzeugte Zellulosefäden für die Herstellung textiler Flächen oder Klebverbindungen, die auf das in jeder pflanzlichen Zellstruktur vorkommende Lignin zurückgehen.
Für einige der erfolgversprechendsten Biokunststoffe auf Basis von Milch-, Bernstein- oder Hydroxyfettsäuren wurden in den letzten Jahren bereits Bioraffinerien aufgebaut. Doch um wirklich eine neue Materialkultur mit enzymatischen Prozessen zu entwickeln, bedarf es noch zusätzlicher Entwicklungsprojekte. Ein Beispiel ist ein biobasiertes Produktionsverfahren zur Herstellung von Acrylglas, das derzeit zwischen Evonik und dem Helmholtz-Institut entwickelt wird.
Dr. Sascha Peters hat im Vortrag die Zusammenhänge biochemischer Herstellungsprozesse dargestellt und einige Anwendungsszenarien für die Biowerkstoffe der nächsten Generation skizziert.
Bild: Enzymatische PMMA-Produktion (Quelle: Evonik)
Seastex Akustikfliesen
2. Mai 2024
Sander Nevejans hat mit seinem Unternehmen Seastex eine Fasertechnologie…
Naturfaserverstärkter Autositz
22. Oktober 2023
Im Mittelpunkt des Projekts "Design for Recycling" steht eine Sitzschale, die…
Tellur-freie thermoelektrische Generatoren
24. Mai 2024
Am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden wurde ein…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Transluzentes 3D-Druckmaterial
17. Juni 2024
Mit einem 3D-Druckverfahren ist es am Fraunhofer IPA gelungen, hinterleuchtete…
Transversalfluss-Maschine und Reluktanzmotor
16. Oktober 2023
Zu den "Future Mobility Open Labs" am 5. Oktober in Karlsruhe wurde das…
Emotionalität humanoider Roboter
17. Juli 2024
In seiner Masterthesis hat Niko Alber eine Installation eines lebensgroßen…
Eisbär Strickpullover aus Aerogelgarn
5. März 2024
Forscher der Zhejiang Universität in Hangzhou präsentierten jüngst einen…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…