Materialien im Design 2012 – smart, leicht und unsichtbar

Museum August Kestner · Hannover

21. März 2012

Bakterien abtötende Oberflächen für medizinische Anwendungen, klimabeeinflussende Phasenwechselmaterialien, auf Körperwärme reagierende Textilien oder transparenzverändernde Glasscheiben: Schon in den vergangenen Jahren war zu beobachten, dass die Neuentwicklungen der Materialhersteller und Wissenschaftler, neben der materiellen Komponente nach dem traditionellen mechanischen Verständnis, auch immer eine virtuelle, weil intelligente, eine reaktive Seite aufweisen. Vorangetrieben durch die Nanotechnologie und die Bionik werden Materialien mit einer ganzen Reihe funktionaler Mehrwerte möglich, die das bisherige Verständnis von Materialität nachhaltig verändern.

Multifunktionsmaterialien ersetzen dabei altbewährte Lösungen, die nur mit hohem konstruktivem Aufwand oder großem Energieeinsatz möglich waren. Die Größe von Klimaanlagen, die konstruktive Komplexität eines Fitnessgeräts oder die Notwendigkeit zur Installation eines Küchenabzugs wird sich durch diese neue Materialgruppe maßgeblich verändern. Erste Anwendungen, die sich vor allem durch einen geringen Werkstoff- und Energiebedarf auszeichnen, sind bereits am Markt erhältlich. Auf Oberflächen applizierte Nanotitandioxide oder Moose sind bei der Luftreinigung behilflich, andere Funktionsmaterialien haben wiederum die Eigenschaft, das Treibhausgas Kohlendioxid langfristig zu speichern. Wissenschaftler treiben heute gar ein Thema voran, das vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre: Die Entwicklung selbstheilender Materialien.

Dr. Sascha Peters hat im Vortrag die aktuellen Entwicklungen im Bereich intelligenter Werkstoffe dargestellt und einen Ausblick über die zukünftige Bedeutung neuer Materialinnovationen geben.

Bild: Blingcrete – Retroreflektierender Beton (Quelle: Universität Kassel)