Design drives Innovation
Konferenz "create it 2011" · Darmstadt
12. September 2011
Facebook, Google, Apple & Co… Die Innovationstreiber des IT Zeitalters kommen aus den Vereinigten Staaten. Selten werden in diesem Zusammenhang deutsche Unternehmen genannt. Während Mark Zuckerberg, Steve Jobs und Larry Page regelmäßig als Helden unternehmerischen Handelns gehuldigt werden, kommt den deutschen Konzernspitzen und Technologieführern selten eine vergleichbare Aufmerksamkeit bei.
Computer, Fax-Gerät, MP3-Format, Hybrid-Motor, Walkman… die Liste herausragender deutscher Erfindungen der letzten Jahrzehnte ist lang, die Liste wirtschaftlicher Misserfolge ist es ebenso. Obwohl die deutschen Entwickler über herausragende technologische Exzellenzen verfügen, führen die angestoßenen Innovationsprozesse zu selten zu wirtschaftlich tragfähigen Produkten. Die Gründe sind eine zu starke Detailverliebtheit und Fokussierung auf technologische Funktionen. Viel zu selten werden die Entwicklungsprozesse mit Blick auf den Markt durchgeführt und Kundenwünsche meist zu spät betrachtet.
Doch getrieben durch einige Studien der letzten Jahre, die offenbarten, dass die Höhe der F&E Ausgaben und die Menge angemeldeter Patente keine Indizien seien für wirtschaftlichen Erfolg, werden die Unternehmen und Förderinstitutionen offener für die Bedeutung der Kreativ-Industrien für den Erfolg von technologischen Innovationen. Designern und Architekten gelingt es immer häufiger, die uneingestandenen Wünsche beim Kunden aufzuspüren und eine technische Funktion in einen emotionalen Mehrwert zu überführen. Durch die parallele Entwicklung von technologischer Exzellenz und marktfähiger Produktanwendung wird die Erfolgswahrscheinlichkeit von Innovationen deutlich erhöht!
Initiativen wie das von der HAWK Hildesheim ins Leben gerufene „Akkuschrauber-Rennen“ oder die von Mitarbeitern der Kunsthochschule für Medien in Köln begonnene open-source Plattform „Fungotopia“ zeigen sehr deutlich, dass sich die Rolle professioneller Kreativer von anwendungsbezogenen Umsetzern hin zu konzeptionell argumentierenden Vordenkern für andersartige Möglichkeiten entwickeln, die im Diskurs mit den Technologieführern zur Entwicklung neuer Produktkonzepte im Zusammenhang mit Mobilität, Nahrung und Energieversorgung beitragen.
Mit einem Impulsvortrag fasste Dr. Sascha Peters die Indizien für einen Wandel des Innovationsverständnisses zusammen und zeigte anhand von Erfolgsbeispielen die stärker werdende Bedeutung der Kreativ-Industrien auf.
Vollständiges Programm der Konferenz: www.create-it-2011.de
Bild: Fahrzeugstudie „Ex“ (Quelle: Ruben Faber, Sebastian Aurey)
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