3D-Druck im Gesundheitshandwerk

3D-Druck Anwendertag 2018 · Handwerkskammer Berlin

17. Februar 2018

Additive Fertigungsmethoden haben ihren Platz für die Medizintechnik und das Gesundheitshandwerk gefunden. Vor allem die Möglichkeit zur wirtschaftlichen Umsetzung individueller Bauteilgeometrien in Losgröße 1 sind für diesen Wirtschaftsbereich von großer Bedeutung, der Einsatz von 3D-Drucktechniken für die direkte Bauteilproduktion ist hier am weitesten etabliert. Für einige Produktbereiche wie beispielsweise individuelle Hörgeräte hat die additive Fertigung konventionelle Produktionsprozesse nahezu vollständig ersetzt. Denn Formteile können exakt auf die individuellen Anforderungen des menschlichen Körpers angepasst werden, was 3D-Drucktechniken für das Gesundheitshandwerk so interessant macht.

Aus dem Grund haben medizinische Einrichtungen in den letzten Jahren ihre Investionen in Anlagen, Dienstleistungen und Software rund um die additive Fertigung erhöht. Der US-amerikanische Trendforscher Gartner geht in einer aktuellen Studie von Ende November 2017 davon aus, dass mittlerweile 3% aller großen Krankenhäuser und medizinischen Forschungseinrichtungen Ressourcen und KnowHow in diesem Bereich aufgebaut haben. Bis 2021 sollen beispielsweise rund ein Viertel aller Chirurgen den eigentlichen Eingriff an 3D-gedruckten Modellen des Patienten proben.

Die Anwendungsfelder für generative Produktionsverfahren im Medizin- und Gesundheitsbereich sind vielfältig und reichen von additiv erzeugten Implantaten, Prothesen oder orthopädischen Schuheinlagen bis hin zu künstlichen Blutgefäßen, organischen Gewebestrukturen sowie 3D-gedruckten und individuell zusammengestellten Medikamenten. Auf Einladung der Handwerkskammer Berlin hat Dr. Sascha Peters die technischen Möglichkeiten additiver Produktionsmethoden für den Gesundheitsbereich vorgestellt und einen Überblick über spannende Entwicklungen und neue Geschäftsmodelle gegeben.

www.hwk-berlin.de

Bild: Fertigungsschritte einer lasergesinterten Modellgussprothese – Zahnersatz direkt nach dem Bauprozess, Supportstrukturen entfernt und Oberfläche poliert, nach Fertigstellung (Quelle: EOS)