Textile Hightechfasern in neuer Dimension
Zwischen Membranarchitektur und Basaltfasern
form 233
Juli/August 2010
Verlag
Birkhäuser (Basel)

Leicht, flexibel, hochfest und recyclingfähig – so könnte man wohl am besten die Qualitäten textiler Werkstoffe zusammenfassen, die diesen den Weg in Technologieanwendungen geebnet haben. Die Entwicklungspotenziale scheinen lange noch nicht ausgeschöpft, denn Hersteller entwickeln immer raffiniertere Produktkonzepte und Verfahren, um Fasermaterialien in die breite Anwendung zu bringen.
Diese reichen von architektonischen Leichtbaukonstruktionen aus wetterfesten ETFE-Membrantextilien und -folien (Ceno Tec, Seele Cover) über doppelwandige Betonleichtbauplatten unter Verwendung von Abstandsgeweben (Müller Textil) bis hin zu vor Infektionen schützenden OP-Bekleidungen mit hohem Tragekomfort, die mit sogenannten Nonwovens (Fibertex), also nicht gewebten oder gewirkten Textilien und Vliesen mit innenliegenden Folienmembranen, hergestellt werden.
Immer häufiger wird auch Fasermaterial aus recycelten Altrohstoffen genutzt. Ein Beispiel ist das Textilgewebe Batyline R des französischen Herstellers Ferrari, das als Bezugsstoff für Outdoor- und Büromöbel genutzt wird. Unter dem Namen Texyloop hat Ferrari zudem ein europaweites Sammelnetz aufgebaut und einen komplexen Recyclingprozess etabliert. Dank diesem kann beschichtetes Textilgewebe in einem geschlossenen Kreislauf wiederverwertet werden. Die Ökobilanz ist auf diese Weise wesentlich verbessert, denn üblicherweise gehen rund 80 Prozent der Umweltbelastungen auf die Herstellung der Rohmaterialien zurück.
Auch Kunststoffhersteller verwenden zunehmend Naturfasern, um den Anteil nachwachsender Rohstoffe in ihren Polymermaterialien zu erhöhen und zur Ressourcenschonung beizutragen. Ein Beispiel ist die Vestamid-Familie von Evonik auf Basis von Rizinusöl mit einer Beimischung von Bambusfasern. Vestamid weist ähnliche Eigenschaften auf wie faserverstärkte Kunststoffe – und riecht dabei auch noch ein bisschen nach Holz.
Ein neuer Trend ist die Verwendung von Basaltfasern in Leichtbaukonstruktionen für den Fahrzeugbau. Das Fasermaterial wird aus der Schmelze vulkanischen Gesteins gewonnen; vom Einsatz des Materials verspricht man sich deutlich bessere mechanische, chemische und thermische Eigenschaften als von Glasfaserverstärkungen. Zudem wird bei der Produktion deutlich weniger Energie benötigt. Hersteller sind beispielsweise Basaltex und Asa.Tec, die die Basaltfasern für das von EDAG entwickelte Karosseriekonzept „Light Car – Open Source“ geliefert haben.
www.cenotec.de
www.seele.com
www.muellertextil.de
www.fibertex.com
www.texyloop.com
www.evonik.com
www.basaltex.com
www.edag.de
Bildquelle: Serge Ferrari
Blumensteckschaum aus Schnittblumen
23. April 2023
Die thailändische Designerin Irene Purasachit nutzt weggeworfene Schnittblumen,…
Leichtbau Innovation Awards 2023 Berlin
25. Mai 2023
Am 24. Mai 2023 wurden in Berlin erstmals die Leichtbau Innovation Awards 2023…
Räucherrakete mit Formgedächtnislegierung
23. Dezember 2022
Pünktlich zum Weihnachtsfest stellt das Fraunhofer IWU eine Räucherrakete mit…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Bessere Luftqualität dank UV-C Technologie
26. Oktober 2022
Fraunhofer Forscher vom IBP haben den Einsatz von UV-C Licht zur Desinfektion…
UILA Elektro-Lastenrad
24. November 2022
Anlässlich der formnext hat das Innovationsstudio nFrontier mit Partnern unter…
Futurecraft Strung Laufschuh
14. März 2021
Beim Futurecraft Strung kombiniert Adidas additive Fertigungsverfahren mit…
Terracotta Solardachziegel
10. Mai 2023
Das Familienunternehmen Dyaqua hat eine Technologie zur Integration eines…
Ultra-low power OLED Mikrodisplays
23. Februar 2023
Am Fraunhofer FEP wurde ein Testboard zur Bestückung mit bis zu 64…