Das Ohr isst mit - Küchenplanung für alle Sinne
md Sonderausgabe "Küchen - Anspruchsvolle Orte für alle Sinne"
md Sonderausgabe
9 2021
Verlag
Konradin Medien (Stuttgart)

Nicht nur die Zunge bestimmt, wie Essen schmeckt: Auch der Sehsinn und selbst das Gehör wirken mit. Guter Geschmack ist für die Küchenplanung also nicht nur im übertragenen Sinne wichtig.
Wie die Umgebung den Gaumen beeinflusst
Innenarchitekten, die sich auf die Einrichtung von Restaurants spezialisiert haben, wissen es schon lange: Wir schmecken nicht nur mit der Zunge, sondern auch mit unserem Gehirn. Bereits in den 1970er-Jahren konnten Wissenschaftler in den USA dank einer ungewöhnlichen Studie einen konkreten Zusammenhang zwischen der Farbe der Speisen und dem Appetit feststellen. Den Probanden wurde in einem speziell ausgeleuchteten Raum ein Steak mit Pommes serviert. Die Beleuchtung des Raumes war so eingestellt, dass die Lebensmittel auf dem Teller keine Auffälligkeiten bezüglich ihrer Farbe vermuten ließen. Als das ausgeklügelte Lichtarrangement durch herkömmliche Beleuchtung ersetzt wurde, offenbarte sich den Testpersonen ein skurriler Anblick. Das Steak war plötzlich blau und die Pommes grün. Obwohl das Essen lediglich mittels Lebensmittelfarbe bearbeitet wurde, überkam viele Testesser eine Übelkeit. Manche entwickelten sogar ernsthafte Krankheitssymptome und mussten in ärztliche Behandlung.
Gut 50 Jahre später werden diese Erkenntnisse genutzt, um das Geschmackserlebnis des Gastes ohne künstliche Zusätze zu steigern. Folgende Studien zeigten zudem, dass unser Gehirn auch durch andere äußere Einflüsse wie Licht und Geräusche manipuliert und unsere Sinne getäuscht. Unser Gehirn wird gehackt. Die Pandemie hat nicht nur die Restaurantdichte vielerorts minimiert, sondern auch einige Gastronomiekonzepte verändert. Plötzlich werden sogar in Sterne-Restaurants „Solo-Dining“ Plätze eingedeckt, der klassische Mittagstisch weicht gesunden To-Go-Snackboxen und Lebensmittelzusätze, im Sinne des „Clean-Eatings“ werden aus den Küchen verband. Statt Glutamat wird der Geschmack durch die Umgebung intensiviert.
Die Geräuschkulisse hat einen signifikanten Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung. Tendenziell gilt je lauter die Umgebungsgeräusche, desto schlechter können wir Geschmäcker wahrnehmen. Erreichen uns jedoch Geräusche in angenehmer Lautstärke, die zu dem Essen passen, kann der Geschmack maximiert werden.
Den vollständigen Artikel findet man in der md Sonderausgabe „Küchen – Anspruchsvolle Orte für alle Sinne“.
Bild: Geschmackssteigerung ganz ohne gesundheitsschädliche Lebensmittelzusätze (Foto: Diana Drewes)
Computermaus aus Holz
7. Oktober 2025
Leiterplatten bestehen heute fast ausschließlich aus petrochemischen Rohstoffen…
Snowboard aus Hanf
4. November 2024
Silbaerg hat im Durobast-Projekt ein Snowboard aus Hanffasern und biobasiertem…
Liquid Metal Dispensing
28. August 2025
Durch Einbetten leitfähiger Flüssigmetalle in dehnbare Textilien und Soft…
Leuchte aus drehwüchsigem Holz
15. September 2025
In der Leuchtenserie Eigenwillicht nutzt die Designerin Lisa Schollbach…
Hyperspektrale Bildgebung durch integrierte Interferenzfilter
3. Juli 2025
Für die optischen Sensorik wurde am Fraunhofer IST die hyperspektrale…
Nachhaltigere Reifenproduktion
19. September 2025
Continental forciert den Einsatz nachwachsender und recycelter Rohstoffe in der…
Emotionalität humanoider Roboter
17. Juli 2024
In seiner Masterthesis hat Niko Alber eine Installation eines lebensgroßen…
Gebäude-integrierte Photovoltaik
2. September 2025
Am Fraunhofer FEP wurden im Projekt "Design-Photovoltaik" bedeutende…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…