Luftreinigendes Nanotitandioxid
Weißpigment mit außergewöhnlichen Eigenschaften
23. November 2010

Man kennt Titandioxid als gewöhnliches Pigment für weiße Farben. Verringert man jedoch seine Dimension auf wenige Nanometer, erhält man eine hochreaktive Oberfläche, mit der sich Gerüche und Schadstoffe in der Luft abbauen lassen. Durch kalte Verbrennung wandeln sich Stickoxide in ungefährliche Moleküle um. Somit kann Nanotitandioxid in Fassadenelementen oder auf Plastersteinen zur Reduzierung von Umweltbelastungen beitragen.
Nanotitandioxid für Bauwerkstoffe mit smarten Eigenschaften
Der Effekt bleibt über Jahre erhalten, er reduziert seine Wirkung quasi nicht. Dies wurde durch Tests in mehreren europäischen Städten bereits nachgewiesen. Infolgedessen sind mittlerweile mit Nanotitandioxden ausgestattete Bauwerkstoffe und Asphaltlösungen am Markt verfügbar. Außerdem kann Nanotitandioxid in Schutzmitteln das Ausbleichen von Holzoberflächen reduzieren. Es hat zudem UV blockende Wirkung, die sich für Verpackungsfolien von Lebensmitteln anbietet.
Auch Nanowissenschaftler des Instituts für Chemie und des Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology (CINSaT) der Universität Kassel entwickeln derzeit Rezepturen aus Farbstoffmolekülen und Titandioxid-Nanopartikeln, um einen großflächigen Einsatz von Anstrichen im Straßenbau zur Luftreinigung zu ermöglichen.
Der Ausstoß giftiger Abgase und Strickoxide könnte mit entsprechend behandelten Schallschutzwänden oder Leitplanken entlang der Straßen in erheblichem Maße reduziert werden, so die Vision des Projekts „HelioClean“, das mit 2,3 Millionen Euro vom BMBF gefördert wird. Professor Dr. Rüdiger Faust sieht neben der Luftreinhaltung entlang von Verkehrsstraßen weitere Einsatzmöglichkeiten für Beschichtungssysteme mit Nanotitandioxidpartikeln. So könnte die Spezialfarbe in klinischen Räumlichkeiten die Belastung durch gefährliche Keime in erheblichem Maße verringern.
Photokatalytisch ausgerüstete Betonprodukte können durch Tageslicht zu einer Stickoxid-Reduzierung von bis zu 70% (Stundenwerte) beitragen. Somit sieht sich die F.C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG aus Fulda in ihrem Weg bestätigt, schadstoffmindernde Pflastersteine unter dem Namen AirClean auf den Markt gebracht zu haben. Der Effekt basiert auf dem photokatalytisch aktiven Titandioxid, das in einem eigens entwickelten Verfahren bei der Pflastersteinherstellung beigemischt wird.
Experten halten in Mitteleuropa im Jahresmittel eine Reduzierung der städtischen Stickstoffdioxid (NO2)- Belastung durch photokatalytische Pflastersteine von 20-30 % für realistisch. Dies wurde durch die Freiflächenversuche bestätigt.
Auf der Feldversuchsfläche der F.C. Nüdling Betonelemente GmbH wurde in einem repräsentativen Langzeitversuch ein Reduktionspotenzial von > 25% NO2 als Jahreswert ermittelt. In Erfurt wurde an einer stark befahrenen Bundesstraße an einem Stichtag eine NO2-Reduzierung von 20 % durch AirClean gemessen, das auf Bürgersteigen verlegt wurde.
Mit duraAir bietet die Dura Tufting GmbH aus Fulda den weltweit ersten Teppichboden an, der ausgestattet um Nanopartikel in der Lage ist, den Innenraum von Gerüchen und schädlichen Formaldehyden zu befreien. Auch Haushalts-, Tier- oder Abfall- und WC-Gerüche, sowie Zigarettenrauch und Nikotin werden abgebaut. Somit sorgt der Teppichboden für ein gesünderes Raumklima.
www.nuedling.de
www.dura-textimex.de
Elegant Embellishments Ltd.
Bild: Fassadenelemente mit luftreinigenden Eigenschaften – proSolve370e (Quelle: elegant embellishments Ltd.)
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