Handschuh mit Sensoreigenschaften
Farbstoffe identifizieren giftige Substanzen und Gase
8. Juni 2013
![](https://www.haute-innovation.com/wp-content/uploads/2020/11/Giftfarbe-uai-258x163.jpg)
Forscher des Fraunhofer EMFT haben einen Handschuh entwickelt, der auf toxische Stoffe in der Umgebungsluft mit einem Farbwechsel reagiert und giftige Substanzen und Gase wie Kohlenmonoxid erkennt. Der Handschuh übernimmt in den Labors des Instituts eine naheliegende Funktion. Denn künftig müssen Wissenschafter lediglich den Sensorhandschuh tragen, um vor toxischen Stoffen gewarnt zu werden.
Farbänderung von weiß nach blau
Zurückzuführen ist die Zusatzfunktion auf Indikatorfarbstoffe, die auf den textilen Stoff aufgedruckt sind und unter Einfluss eines Giftstoffes mit einer Farbänderung von weiß nach blau reagieren.
„Der Handschuh weist auf Gefahrstoffe aller Art hin. Das können schädliche Gase wie Kohlenmonoxid, aber auch ganz andere Gifte wie Methan oder Schwefelwasserstoff sein“, sagt Dr. Sabine Trupp (Leiterin der Gruppe Sensortextilien). „Das Textil könnte beispielsweise beim Prüfen von Gasleitungen auf Lecks eingesetzt werden. Das ist aber nur eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten. Wie den Handschuh könnten wir auch ein Hemd oder eine Hose mit einem Indikatorfarbstoff beschichten.“
Um einen textilen Stoff mit sensorisch aktiven Farbstoffen auszustatten, verwenden die Wissenschaftler am Fraunhofer EMFT verschiedene Techniken. Das Textil kann beispielsweise in ein Farbbad getaucht oder mit den üblichen Druckverfahren beschichtet werden. Wichtig ist, dass die Farbmoleküle vorab gezielt auf die Fasereigenschaften angepasst werden. Alternativ lassen sich die Textilflächen auch mit Sensorpartikeln beschichten, die den Indikatorfarbstoff enthalten. Die Verarbeitung der Pigmente erfolgt dann nach mit den konventionellen Textilveredelungstechniken, zu denen auch der Siebdruck zählt. Die Herausforderungen für die Wissenschaftler liegen darin, die Reaktivität der Farbstoffe gezielt auf den jeweiligen Gefahrstoff auszulegen und ihn dann haftbar für das Textil zu machen. Der Farbton kann für den jeweiligen Anwendungsfall unterschiedlich gewählt werden.
Bildquelle: Fraunhofer EMFT
Seastex Akustikfliesen
2. Mai 2024
Sander Nevejans hat mit seinem Unternehmen Seastex eine Fasertechnologie…
Naturfaserverstärkter Autositz
22. Oktober 2023
Im Mittelpunkt des Projekts "Design for Recycling" steht eine Sitzschale, die…
Tellur-freie thermoelektrische Generatoren
24. Mai 2024
Am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden wurde ein…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Transluzentes 3D-Druckmaterial
17. Juni 2024
Mit einem 3D-Druckverfahren ist es am Fraunhofer IPA gelungen, hinterleuchtete…
Transversalfluss-Maschine und Reluktanzmotor
16. Oktober 2023
Zu den "Future Mobility Open Labs" am 5. Oktober in Karlsruhe wurde das…
Emotionalität humanoider Roboter
17. Juli 2024
In seiner Masterthesis hat Niko Alber eine Installation eines lebensgroßen…
Eisbär Strickpullover aus Aerogelgarn
5. März 2024
Forscher der Zhejiang Universität in Hangzhou präsentierten jüngst einen…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…