Zahnpasta mit Buchenholz-Cellulose
Biologisch abbaubarer Ersatz für Mikroplastik
29. April 2018
Mikroplastik wurde mittlerweile nahezu überall auf der Welt nachgewiesen. In den Weltmeeren und deren Bewohner, in der Antarktis, Flüssen und sogar im Boden. Auch im menschlichen Blut wabbern immer häufiger auch winzig kleine Plastikteilchen umher. Aufgenommen werden sie meist über die Nahrung z.B. beim Verzehr von Fisch oder anderen Meeresbewohnern sowie über das Trinkwasser. Erstaunlicherweise ist die Entwicklung nicht nur das Resultat jahrzehntelanger und großflächiger Plastikvermüllung auf unserem Planeten. Quellen des Übels finden sich auch im heimischen Badezimmer.
USA, Kanada, Neuseeland und Großbritannien haben Mikoplastik in Duschgel und Zahnpasta verboten
In zahlreichen Kosmetik- und Körperpflegeprodukten wurden natürliche Schleif-, Binde-, oder Füllmittel wie z.B. zermahlene Muschel- oder Eierschalen, Salze, Stein- oder Kohlepulver durch günstiges und in Massen verfügbares Mikroplastik ersetzt. Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle an der Saale entwickelt derzeit im Rahmen eines Forschungsprojekts einen umweltverträglichen und biologisch abbaubaren Ersatzstoff.
Mit Blick auf eine möglichst kostengünstige Herstellung präsentierten die Wissenschaftler jüngst Cellulosepartikel aus Buchenholz, Hafer, Weizen und Mais. Im Fokus der Entwicklungsarbeit standen vornehmlich Zahnpasten und Körperpeelings. Um Größe, Form, Härte und Oberflächenstruktur des bisher verwendeten Mikroplastiks nachzuahmen, wurden die unterschiedlichen Cellusolosepartikel in über 24 Monaten Forschungsarbeit immer wieder optimiert. Für Zahnpasten konnten besonders vielversprechende Ergebnisse mit optimierten Buchenholzpartikeln erzielt werden. Sie überzeugen durch eine gute Reinigungsleistung auf der recht empfindlichen Zahnoberfläche.
Schaut man sich die erst im März diesen Jahres veröffentlichte Broschüre des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland an, wird schnell klar, dass die Anwendungsmöglichkeiten für alternative und vor allem natürliche Ersatzstoffe für Pflegeprodukte nahezu grenzenlos sind:
Bild: Cellulosepartikel aus Buchenholz (hier in rasterelektronenmikroskopischer Aufnahme) sollen Plastik in Pflegeprodukte ersetzen (Quelle: Fraunhofer IMWS)
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