
USB-Platten aus Weichlaubholz
Göttinger Wissenschaftler entwickeln Werkstoffplatten mit Holz von Pappel, Birke, Erle und Weide
6. September 2015
Obwohl Deutschland zu einem der waldreichen Länder der Europäischen Union zählt und knapp ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt ist, werden neue Methoden für eine nachhaltige Holznutzung erforscht. Denn in den letzten 25 Jahren hat sich die Verwendung von Holz mehr als verdoppelt. So wurden in den letzten Jahren zahlreiche Alternativen erprobt und Leichtbauplatten auf Basis organischer Reststoffe auf den Markt gebracht. Beispiele sind das Balance Board mit einem 35-prozentigen Anteil an expandiertem Mais oder Resysta, eine Plattenmaterial, das zu 60 % aus Reishülsen besteht.
Schwarzerle und Silberweide zeigen besonders gute Ergebnisse
Vor allem die Universität Göttingen hat sich bei der Erforschung neuer Ersatzstoffe einen Namen gemacht. Das Büsgen-Institut der Universität widmete sich seit 2011 ein Forschungsprojekt in Kooperation mit der Egger Holzwerkstoffe GmbH der Entwicklung einer USB-Platte aus Weichlaubholz (Unoriented Strand Board). Etwa 10 % der deutschen Waldfläche ist mit Baumarten wie Birke, Pappel, Weide oder Erle bedeckt. Jedoch findet eine stoffliche Nutzung wie bei den Nadelhölzern hier nur in geringem Maße statt.
Im Projekt wurden die vier Weichlaubholzarten Zitterpappel, Sandbirke, Schwarzerle und Silberweide untersucht und mit dem Holz der Waldkiefer als Referenz verglichen. Die Wissenschaftler stellten sowohl einschichtige Grobspanplatten als auch USB aus Spänen und Strands von 5 bis 20 mm Länge her. Anders als bei den allseits bekannten OSB-Platten werden hier die Holzspäne nicht ausgerichtet, sondern in ungeordneter Streuung verarbeitet. Da in Deutschland nicht genügend Weichlaubholz vorhanden ist, um Nadelhölzer in der OSB-Produktion komplett zu ersetzen, wurden im Projekt außerdem Mischplatten aus Kiefern- und Weichlaubholz untersucht.
Als Projektergebnis wurden bei den reinen Laubholz-USB- und auch bei den Mischplatten aus Laub- bzw. Kiefernholz nahezu gleichwertige oder sogar bessere Eigenschaften als bei reinen Kiefern-USB festgestellt. Die Laubholz-Varianten wiesen jedoch geringere VOC-Emissionen auf. Mit Erlenholz konnten in Summe die besten Qualitäten erzielt werden. Sie wiesen eine höhere Querzugfestigkeit im Vergleich zu Kiefernplatten auf, lagen bei der Biegefestigkeit im Bereich einer Kiefern-OSB 3 (18 N/mm²) und hatten eine geringere Quellneigung als Kiefernplatten. Das zweitbeste Ergebnis wurde mit Weidenholz erzielt, mit dem die Biegefestigkeit der USB-Platte aus Erlenholz sogar übertroffen werden konnte.
Bildquelle: Universität Göttingen
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