
Spanplatten aus Akazienholz und Sand
INM entwickelt nachhaltige Baustoffe in Namibia
23. Januar 2014
Das Leibniz-Institut für Neue Materialien hat in Kooperation mit Wissenschaftlern aus Namibia ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Klebers aus natürlichen Ressourcen gestartet. Mit diesem sollen in Zukunft nachhaltige Verbundwerkstoffe und Baumaterialien hergestellt werden. Besonderes Augenmerk legen die Forscher auf Akazien und Sand als Ausgangsstoffe. Vor allem die starke Ausbreitung der Akazienarten Acacia mellifera und Dichrostachys cinerea wirkt sich negativ auf die Biodiversität Namibias aus und gefährdet ganze Ökosysteme. Die Pflanzen würden sich nicht nur als Brennmaterial anbieten sondern könnten als ökologisch zertifizierter Holzgrundstoff für die Bauindustrie genutzt werden, so die Wissenschaftler.
Alternativer Binder aus Silan-Vorstufen
„Typische Binder, die man heute für den Holzbau verwendet, bestehen aus Industrie-Polymeren und Harzen, die zum Teil leicht entflammbar sind“, erklärt Ingrid Weiss, Leiterin des Programmbereichs Biomineralisation, „die Entwicklung alternativer Binder aus Silan-Vorstufen und anorganischen Nanopartikeln ermöglicht die Herstellung von Materialien, die sehr hitzebeständig, wasserabweisend und antimikrobizid sind. Für eine ökonomische Nutzung ist diese Technologie aber viel zu teuer“, meint Weiss weiter. „Für die Basis unseres neuen „Namib“-Binders wollen wir direkt den Sand aus der Wüste verwenden und zunächst nach altbewährten, einfachen Verfahren mit Kaliumcarbonat zu Glas umwandeln“, sagt die Biologin. Danach wird dieses Glas pulverisiert und in eine „Wasserglas-Suspension“ übergeführt. Weitere Bestandteile, wie bestimmte Kohlenwasserstoffe brächten die Akazien gleich selbst mit. Eine systematische Analyse von Akazienbuschwerk wie Acacia mellifera, Acacia reficiens, Dichrostachys cinerea, Colophospermum mopane, Terminalia sericea und Rhigozum trichotomum wurde in der Wissenschaft bislang nicht durchgeführt.
„Pflanzen enthalten eine Vielzahl artspezifischer, bisher ungenutzter Naturstoffe. In enger Kooperation mit unseren afrikanischen Kollegen und jungen Nachwuchswissenschaftlern können wir dazu beitragen, gerade diese Naturstoffe in ihrer Vielfalt und Komplexität nutzbar zu machen. Denn nur so lassen sich langfristig lokal einzigartige und ökologisch sinnvolle Wertschöpfungsketten generieren.“, sagt die Expertin für Biomineralisation Ingrid Weiß. Im Erfolgsfall könnten die Erkenntnisse auf andere Holzarten übertragen werden, um natürliche Baumaterialien auch für andere afrikanische Regionen abzuleiten und in einem ökologischen Wirtschaftskreislauf zu belassen.
Bild: Wüste in Namibia (Quelle: Wikipedia, Thomas Schoch)
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