Obst- und Gemüsenetze aus kompostierbaren Zellulosefasern
Biokunststoffe ersetzen konventionelle Kunststoffverpackungen
18. Januar 2013
Verpackungsmüll als weltweites Problem erfordert dringend Maßnahmen. Mit dem Einsatz kompostierbarer oder kreislauffähiger Verpackungen werden nicht nur fossile Ressourcen wie Erdöl geschont, sondern auch Werkstoffe in den Verkehr gebracht, die biologisch abbaubar sind. Dem Verpackungszentrum Graz ist es in Zusammenarbeit mit der Lenzing AG gelungen, ein kompostierbares Schlauchnetz aus Zellulosefasern zu entwickeln. Die Markteinführung der nachhaltigen Verpackung erfolgte im Dezember 2012.
Feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv
Holz ist ein wichtiger heimischer Rohstoff und hat verglichen mit anderen Rohstoffen den Vorteil nachwachsend und natürlich zu sein. Für die kompostierbaren Schlauchnetze wird die Zellulosefaser Lenzing Modal eingesetzt. Das für die Herstellung verwendete Buchenholz stammt aus Österreich, Mittel- und Osteuropa. Die Produktion in Österreich ist CO2 neutral und garantiert höchste Umweltstandards. Borckenstein verarbeitet die Faser zu ganz speziellen Garnen, die anschließend zu Schlauchnetzen verarbeitet werden.
Nicht nur die Umwelt, sondern auch der Konsument profitiert von der neuen Verpackung: Die Zellulosefasern sind feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv, wodurch das Gemüse nachweislich länger frisch bleibt. Das Netz ist kompostierbar und damit wieder Wachstumsgrundlage für Lebensmittel. Mit der Verwendung der neuen Zellulosefasernetze setzt Ja! Natürlich einen weiteren Meilenstein im Bereich Green Packaging. Durch die schrittweise Umstellung auf umweltschonende Verpackungen wurden seit 2011 bereits 63 Tonnen Kunststoff eingespart. Allein die neuen Netze aus 100 Prozent Zellulosefaser bieten künftig ein jährliches Einsparungspotenzial von bis zu 3,2 Tonnen Plastik.
In den letzten 40 Jahren hat Kunststoff den Verpackungsmarkt dominiert. Um einen aktiven Beitrag für die Zukunft zu leisten, hat sich das Verpackungszentrum Graz, ein Familienunternehmen und Verpackungsgroßhandel im Lebensmittelbereich, vor mehr als 20 Jahren auf biogene Verpackungen spezialisiert. Seit mehr als 15 Jahren wird in Forschungs- und Entwicklungsprojekte investiert: Schaumstoffe aus Meeresalgen, Biokunststoffe aus landwirtschaftlichen Abfällen und Verfahren für die Herstellung von reißfesten Netzgeweben aus Naturfasern Dabei gibt es eine enge Zusammenarbeit mit ForscherInnen, IngenieurInnen und Universitäten. Im Juni 2012 konnte das Verpackungszentrum Graz für die Entwicklung „Zellulosenetzschlauch“ den Umwelttechnologiepreis Daphne in Bronze entgegennehmen. Beim Staatspreis für vorbildliche Verpackung 2012 wurde das Produkt mit dem Prädikat „vorbildliche Verpackungslösung“ ausgezeichnet.
Bildquelle: Verpackungszentrum Graz
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