
Kirschkerngranulat, Algenmehl & Erbsenfasern
Reststoffe für den biologischen Kreislauf
24. Januar 2021
Die Verwertung von Reststoffen zur Ressourcenschonung ist in aller Munde. Ziel ist die Etablierung eines komplexen Systems geschlossener Materialkreisläufe in einer Circular Economy. Alle Stoffe, die in der einen Produktion als Reststoff anfallen, können in einer anderen weiterverwertet werden. Im biologischen Kreislauf sollte alles biologisch abbaubar sein, sodass die Wertstoffe vollständig zurückgeführt werden können.
Olivenkerne, Fruchttrester, Haferschalen und Pflanzenkohle
Um zu diesem Ideal zu kommen, müssen wir in unserem heutigen System noch unzählige kleine und große Schritte gehen. Vor allem in der Produktentwicklung kann darauf geachtet werden, natürliche Stoffe oder vielleicht sogar natürliche Reststoffe zu verwenden. Leider finden die Designer diese Stoffe nicht einfach so in einem Produktkatalog. Die meisten verschwinden einfach in den Tiefen unseres Entsorgungssystems. Sie werden verbrannt, landen in Kompost, in Biogasanlagen oder auf Deponien. In naheliegenden Fällen wird daraus Tierfutter. Eine hochwertige Verwertung geschweige denn eine eigene Produktentwicklung aus den eigenen Reststoffen ist für das produzierende Gewerbe meist zu aufwändig.
Es braucht also innovative Unternehmen, die Lust haben, neue Rohstoffe auszuprobieren. Die Schierbecker Handels GmbH aus Schleswig Holstein hat dazu in ihrem Netzwerk mittlerweile fast vierhundert Roh- und Reststoffe akquiriert. Das Sortiment reicht von gemahlenen Algen und Olivenkernen über Fruchttrester bis zu Haferschalen und Pflanzenkohle. Dabei kommt es nicht nur darauf an, den Rohstoff zu entdecken, wie Geschäftsführer und Inhaber Torben Schierbecker weiß: „Viele Stoffe sind überhaupt nicht für die Weiterverarbeitung geeignet. Sie sind zum Beispiel noch nass aus der Produktion und fangen schnell an zu schimmeln. Da muss man sich um geeignete Zwischenlagerung, Trocknung und gegebenenfalls Reinigung kümmern.“ Dabei muss immer der wirtschaftlichen Aspekt im Auge behalten werden. Denn jeder Behandlungsschritt und jeder Transportkilometer kostet Geld und macht die Produkte teuer. Hier hilft dem Unternehmen sein Ursprung in der Landwirtschaft. „In der Landwirtschaft sind wir es gewohnt, unsere Probleme regional und pragmatisch zu lösen. Durch unser großes Netzwerk in der Landwirtschaft ist uns das meist auch möglich“, so Torben Schierbecker.
Auch in der eigenen Produktentwicklung kann das Unternehmen einige Erfolge verbuchen. So konnte aus Kernen, die in der Marmeladenproduktion anfallen, ein Ersatz für Kunststoffpeeling entwickelt werden und zusammen mit der Muthesius Kunsthochschule arbeitet Schierbecker an Kunststoffkompositen. „Wir wollen Ideen den Raum zum Wachsen geben“, sagt Christoph Storm, der im Unternehmen für die Projekt- und Produktentwicklung verantwortlich ist. „Dafür begleiten wir unsere Kunden gerne auf dem gesamten Weg der Produktentwicklung.“
Einen ersten Eindruck von den angebotenen Rohstoffen und Dienstleistungen finden Interessierte auf der Homepage des Unternehmens unter: www.biooekonomie.schierbecker.org
Bildquelle: Schierbecker
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