Miscanthus als natürlicher Bau- und Dämmstoff der Zukunft
Chinaschilf mit hohem Biomasseertrag
10. April 2019

Die Bauwirtschaft ist im Umbruch. Die Bautechnik der Zukunft verlangt nach Bauteilen aus Werkstoffen, die sich aus schnell nachwachsenden und ressourcenschonenden Rohstoffen zusammensetzen und in denen gleichzeitig möglichst viele spezifische Baumaterial-Eigenschaften untergebracht sein müssen: Möglichst leicht sollen die neuen Baustoffe sein wegen der Lager- und Transporteinsparungen, möglichst einfach in der Verarbeitung müssen sie sein, um Herstellungs- und Verarbeitungsenergie zu sparen. Dabei spielt die Haltbarkeit eine besondere Rolle, um Baustabilität zu garantieren bei möglichst hoher Nachhaltigkeit.
Verbundplatten aus kurzen Miscanthusfasern
Miscanthus (Chinaschilf) ist ein natürlicher Grundbaustoff, der als genügsame Pflanze in Gebieten wächst, die keine großen Anforderungen an Bodenbeschaffenheit, Düngung, Jahrestemperaturen, Feuchtigkeit oder Schädlingsbekämpfung stellen. Miscanthus ist anspruchslos bei der Anpflanzung, verfügt während des Wachstums über eine hohe Biodiversität, es ist hochbelastbar und zäh wenn es geerntet wird. Und genau deswegen hat es alle Eigenschaften, das ein Bau-Zusatzmaterial der Zukunft haben muss.
Auch in der heutigen Akustik und thermischen Dämmung werden vermehrt nichtfossile Materialien eingesetzt, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Die klimaneutrale Pflanze Miscanthus hat einen sehr hohen Biomasseertrag und bietet sich für verschiedene Einsatzzwecke geradezu an. Sie ist anspruchslos in Anpflanzung, Ernte und Verarbeitung, weswegen die daraus gewonnenen technischen Faserrohstoffe vergleichsweise preiswert sind. Weiterhin sind sie lange lagerfähig und können in komplexe Formen verarbeitet werden. Und zum guten Schluss kann man sie unter Beachtung von ökologischen Vorgaben unbedenklich entsorgen.
Die Verbundfaserplatten bestehen überwiegend aus kurzen Miscanthusfasern; sie wurden im Nassvliesverfahren im Technikum der Hochschule Reutlingen unter der fachlichen Leitung von Kai Nebel (Koordinator der Forschungsabteilung) hergestellt. Bei der Zusammensetzung der Grundmaterialien wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass nur rein biologische Materialien enthalten sind.
Kontakt
EvA MiscEnergy GmbH
Helmut STÄDELE (Leiter der Produktentwicklung)
Email: h.staedele@t-online.de
Bildquelle: EvA MiscEnergy
Biobasierte Folie mit verbesserten Barriereeigenschaften
12. September 2023
In einem Forschungsprojekt ist es gelungen, eine PLA-Folie mit…
Naturfaser-Verbundmaterialien mit Hanf
14. August 2023
FUSE Composite aus Leipzig hat Produktionsverfahren zur Herstellung…
Magnetische Kühlung im industriellen Maßstab
9. August 2023
In dem mit 5 Millionen Euro geförderten EU-Projekt HyLICAL will ein Team um das…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Motorradhelm mit OLED-Mikrodisplay
19. September 2023
Wissenschaftler am Fraunhofer FEP haben hochauflösende OLED-Mikrodisplays für…
Batterieroboter
14. September 2023
Für die Transformation der Mobilität werden dringend neue Energiespeicher…
Rekordanteil aus erneuerbaren Energien
25. Juli 2023
Mit einem Anteil von 57,7 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen…
Ultra-low power OLED Mikrodisplays
23. Februar 2023
Am Fraunhofer FEP wurde ein Testboard zur Bestückung mit bis zu 64…