
Materialbibliothek EMMy
Ökologische Innovationen für den Bausektor
23. August 2021
Die Waldbrände an den Mittelmeerküsten in den letzten Wochen haben uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig es ist, den von den industriellen Gesellschaften hinterlassenen ökologischen Fußabdruck mit Nachdruck zu verringern. Im Energiesektor und im Bereich der Mobilität werden wir in den nächsten Jahren eine Transformation hin zu nachhaltigen Systemen erleben. Aber auch im Baubereich lassen sich aktuell eine Vielzahl von Aktivitäten beobachten, um die durch die verwendeten Werkstoffe und die Art des Bauens hinterlassenen Emissionen zu reduzieren. So wird derzeit am Institut für Rezykliergerechtes Bauen der RWTH Aachen unter der Leitung von Prof. Dr. Linda Hildebrand die Materialbibliothek „EMMy – ecological material mini library“ entwickelt, um ökologische Innovationen für den Bausektor zu erfassen und zu bewerten.
Objektive Angaben ökologischer Materialeigenschaften
Die Sammlung folgt dem Grundsatz, dass es keine nachhaltigen Materialien per se gibt, sondern erst im funktionalen und konstruktiven Kontext wird diese Dimension des Entwurfs definiert. Produkte enthalten lediglich ökologische Eigenschaften. Für eine Einordnung sind die Parameter der Herkunft, Herstellung und Rückführbarkeit signifikant. Jedes Produkt der Materialbibliothek wird anhand seines Produktnamens, Herstellers sowie der Materialgruppe kategorisiert und seiner Treibhausgase und Primärenergie nicht erneuerbar, also in CO2 Äquivalent und MJ pro Gewicht, Volumen oder Fläche ausgewiesen.
Durch die objektiven Angaben der ökologischen Materialeigenschaften, können die Studierenden und zukünftigen Anwender selbst abwägen, wie diese am besten eingesetzt werden können. Doch häufig fehlen Produktherstellern die Angaben zu ökologischen Bewertungskriterien wie zum Beispiel Treibhausgase, Rohstoffaufwand, nicht verwertete Entnahme bei der Rohstoffgewinnung oder Energieverbrauch (PENRT).
Eine Bilanzierung der Kriterien wird aktuell gefördert durch das gemeinsame Projekt „ReBAU (Regionale Ressourcenwende in der Bauwirtschaft)“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH, der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH und der Bimolab gGmbH. Unternehmer und alle Kreativen im Baubereich können sich bei dem „Call for Innovation“ mit ihren zukunftsweisenden Bauprodukten und -konstruktionsarten bis zum 15. Oktober 2021 bewerben. Herstellende und Gestaltende können ihre Ideen für ressourcenschonendes Bauen bei der ReBAU-Messe im Februar 2022 präsentieren und ausgewählte Einreichungen werden durch eine Ökobilanzierung ihrer Produkte nach Faktor X Prinzipien gefördert. Zudem werden die Einreichungen nach den Zirkularitätsprinzipien der EMMy Library bewertet.
Bildquelle: Lisa Beller
Supramolekularer Kunststoff
14. März 2025
Forschende am CEMS in Japan haben einen supramolekularen Kunststoff entwickelt,…
Snowboard aus Hanf
4. November 2024
Silbaerg hat im Durobast-Projekt ein Snowboard aus Hanffasern und biobasiertem…
Bioinspiriertes wetterreaktives Verschattungssystem
24. Januar 2025
Die Bewegung eines Kiefernzapfens diente Forschenden der Universitäten Freiburg…
Biokohle als Füllmaterial für Kunststoffe
26. März 2025
Erstmals wurden Sitzschalen und Armlehnen des ICE aus CO2-negativem Kunststoff…
Transluzentes 3D-Druckmaterial
17. Juni 2024
Mit einem 3D-Druckverfahren ist es am Fraunhofer IPA gelungen, hinterleuchtete…
Hybridelektrisches Fliegen
14. September 2024
Unter Federführung von Rolls Royce Deutschland haben mehrere…
Emotionalität humanoider Roboter
17. Juli 2024
In seiner Masterthesis hat Niko Alber eine Installation eines lebensgroßen…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…