Löwenzahn Kautschuk
Fraunhofer Forscher entwickeln biobasierte Kautschuklösung für den Straßenverkehr
31. Januar 2015

In einem Forschungsprojekt für den Reifenhersteller Continental entwickeln Wissenschaftler am Fraunhofer IME derzeit die Möglichkeit zur Verwendung des Saftes von Löwenzahn für die Herstellung von Naturkautschuk in der Reifenproduktion. Nachdem die Züchtung in den letzten Jahren optimiert und die Produktionstechnologie entwickelt wurde, arbeiten die Forscher derzeit am Aufbau einer Pilotanlage im westfälischen Münster, um größere Mengen Löwenzahn-Kautschuk gewinnen zu können. Gleichzeitig werden mehrere Hektar einer besonders kautschukhaltigen Löwenzahnsorte kultiviert und neue Züchtungen mit optimiertem Rohstoffgehalt und verbesserten Blüteeigenschaften voran gebracht.
Züchtung von besonders ertragreichen Pflanzen
„Mit diesem Löwenzahn-Projekt machen wir einen großen Schritt auf dem Weg zu unserem langfristigen Ziel, die Produktion von Pkw-, Lkw-, Spezial- und Fahrrad-Reifen komplett ohne fossile Materialien zu erreichen“, erklärt Dr. Boris Mergell, der das Kooperationsprojekt als Leiter der Material- und Prozessentwicklung für Reifen bei Continental betreut. „Wenn es uns gelingt, den Löwenzahn-Kautschuk in großen Mengen mit mindestens denselben Leistungseigenschaften wie der herkömmliche vom Kautschukbaum geerntete herzustellen, dann können wir uns deutlich unabhängiger von der jährlichen Erntesituation in den subtropischen Anbaugebieten machen“
Erste Tests mit Gummi-Mischungen aus Löwenzahn-Kautschuk sind für die nächsten Jahre geplant. Diese sollen auf öffentlichen Straßen durchgeführt werden, um die Gebrauchsfähigkeit unter normalen Witterungsbedingungen zu erproben. Der in den Reifen enthaltene Löwenzahnkautschuk wird dabei die gleichen Qualitäten aufweisen wie der aus subtropischen Regionen importierte des Gummibaums. Die Einjahrespflanze kann jedoch günstiger kultiviert und gezüchtet werden und ist wetterunabhängiger als die bisherige Lösung. Für die Produktion ist ausschließlich die russische Variante unserer heimischen Pflanze geeignet. Nur sie enthält den weißen Latexsaft in größeren Mengen.
„Wir haben uns in den letzten Jahren ein großes Know-how in Sachen Löwenzahnzüchtung aufgebaut. Mit Hilfe von DNA-Markern wissen wir nun, welches Gen für welches molekulare Merkmal verantwortlich ist. Die Züchtung von besonders ertragreichen Pflanzen ist so wesentlich effizienter möglich“, beschreibt Projektleiter Prof. Dr. Dirk Prüfer am Standort des Fraunhofer IME in Münster.
Bildquelle: Fraunhofer IME
Biobasierte Folie mit verbesserten Barriereeigenschaften
12. September 2023
In einem Forschungsprojekt ist es gelungen, eine PLA-Folie mit…
Naturfaser-Verbundmaterialien mit Hanf
14. August 2023
FUSE Composite aus Leipzig hat Produktionsverfahren zur Herstellung…
Transistor aus Holz
1. Juni 2023
Forscher der Universität Linköping haben zusammen mit Kollegen vom KTH Royal…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Motorradhelm mit OLED-Mikrodisplay
19. September 2023
Wissenschaftler am Fraunhofer FEP haben hochauflösende OLED-Mikrodisplays für…
Batterieroboter
14. September 2023
Für die Transformation der Mobilität werden dringend neue Energiespeicher…
Rekordanteil aus erneuerbaren Energien
25. Juli 2023
Mit einem Anteil von 57,7 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen…
Ultra-low power OLED Mikrodisplays
23. Februar 2023
Am Fraunhofer FEP wurde ein Testboard zur Bestückung mit bis zu 64…