Klebstoffe aus biobasierten Polymeren
Aufspaltbare Klebstoffgeneration für eine Circular Economy
12. Juni 2020

Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft muss neben der Nutzungsdauer eines Produkts auch dessen Entsorgung bzw. Wiederverwertung der genutzten Ressourcen mitgedacht werden. Vor allem bei geklebten Konstruktionen werden neue Werkstofflösungen benötigt, die sich ganz im Sinne der Nachhaltigkeit am Ende ihrer Nutzung wieder trennen und recyceln lassen. Das Rostocker Leibniz Institut für Katalyse e.V. und der Chemiekonzern Henkel planen daher in den nächsten drei Jahren in einem vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) geförderten Verbundvorhaben die Entwicklung einer neuen Klebstoff-Generation aus spaltbaren Verbindungen.
Plattformchemikalien wie Glycolaldehyd oder Glycerin
Dabei sollen die innovativen Industrie- und Konsumentenklebstoffe, die mit ihren neuen Funktionalitäten und Eigenschaften u. a. für die Montage im Elektronik-, -Geräte- oder Automobilbereich eingesetzt werden können, auf nachwachsenden Rohstoffen beruhen. Die Forschungspartner synthetisieren dazu neuartige Diole und Polyole auf Grundlage von biobasierten und größtenteils bereits am Markt verfügbaren Plattformchemikalien wie Glycolaldehyd oder Glycerin. Sie können dann einerseits direkt als Reaktivkomponente in Polyurethanklebstoffen eingesetzt oder auch katalytisch in reaktive Monomere übergeführt werden. Die Verbundpartner beabsichtigen damit die Entwicklung von spaltbaren Klebstoffen, um ein Recycling der geklebten Bauteile nach der Nutzungsdauer zu ermöglichen. Allein bei Henkel könnten durch nachwachsende Rohstoffe mehrere tausend Tonnen petrochemisch hergestellter Reaktivklebstoffe ersetzt werden.
Um weitere vielversprechende Klebstoffprojekte zu starten und die Forschung in diesem Bereich voranzubringen, fordert das BMEL mit dem Aufruf „Anwendungsorientierte Forschungen zu biobasierten Klebstoffen“ noch bis zum 15. Juni 2020 dazu auf, entsprechende Projektideen einzureichen. Gefragt sind nicht nur biobasierte Klebstoffe für unterschiedliche Materialien und Anwendungen in Industrie, Medizin oder im Konsumentenbereich, sondern auch Klebstoffe mit neuen, zusätzlichen Funktionalitäten wie beispielweise brandhemmenden oder bioziden Eigenschaften.
Förderaufruf unter:
www.fnr.de/projektfoerderung/aktuelle-foerderaufrufe/#n10999
www.catalysis.de
Verpackungen aus Moorpflanzen
13. Januar 2025
Im Forschungsprojekt "PALUDI" haben Forschende am Fraunhofer IVV die Potenziale…
Snowboard aus Hanf
4. November 2024
Silbaerg hat im Durobast-Projekt ein Snowboard aus Hanffasern und biobasiertem…
Bioinspiriertes wetterreaktives Verschattungssystem
24. Januar 2025
Die Bewegung eines Kiefernzapfens diente Forschenden der Universitäten Freiburg…
Biogene Zementbaustoffe
28. November 2024
Die Dekarbonisierung der Zementindustrie ist notwendig. Forschende am…
Transluzentes 3D-Druckmaterial
17. Juni 2024
Mit einem 3D-Druckverfahren ist es am Fraunhofer IPA gelungen, hinterleuchtete…
Hybridelektrisches Fliegen
14. September 2024
Unter Federführung von Rolls Royce Deutschland haben mehrere…
Emotionalität humanoider Roboter
17. Juli 2024
In seiner Masterthesis hat Niko Alber eine Installation eines lebensgroßen…
Elektrischer Traktor ONOX
13. Dezember 2024
Der elektrische Traktor von ONOX ermöglicht es Landwirten dank seiner…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…