Hemp Chair

Wasserbasiertes Bindemittel für Möbeldesign mit Naturfasern

13. Juni 2011

Nachdem uns die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko und der atomare GAU in Fukushima eindrücklich gezeigt haben, dass die industriellen Gesellschaften bei der Energiegewinnung und dem Abbau bedeutender Werkstoffressourcen an ihre Grenzen stoßen, stellen wir uns langsam auf einen radikalen Umbau unserer Materialkultur ein. Weltweit versuchen sich Designer an neuen Möglichkeiten für den Einsatz nachhaltiger Materialien und nachwachsender Werkstoffe.

Imprägnierte Naturfasermatten mit guten Verformungsqualitäten

Der renommierte Berliner Designer Werner Aisslinger beispielsweise präsentierte auf der diesjährigen Material Vision in Frankfurt sowie der Mailänder Möbelmesse den ersten Monoblock-Stuhl aus Naturfasern, der aus einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Chemieriesen BASF hervorging. Zur Herstellung des Hemp Chairs setzte er Naturfasern wie Hanf oder Kenaf mit einem Masseanteil von 75% ein. Durch Verpressen mit dem wasserbasierten Bindemittel Acrodur wurde eine Stabilität und Festigkeit erreicht, die enormen mechanischen Belastungen standhalten kann.

Da bei der Vernetzung keine organischen Stoffe wie Phenol oder Formaldehyd freigesetzt werden, bildet Acrodur eine umweltfreundliche Alternative zu vornehmlich in der Automobilindustrie zum Einsatz kommender Harzsysteme. Es entsteht bei der Aushärtung lediglich Wasser als Nebenprodukt. Zur Vereinfachung der Verarbeitung existieren auf dem Markt mit Acrodur imprägnierte Naturfasermatten mit guten Verformungsqualitäten und langen Lagerzeiten.

www.aisslinger.de
www.basf.com

Bildquelle: Werner Aisslinger