Dekarbonisierung der Industrie auf G7-Gipfeltreffen vereinbart
Baumrindenvlies weist Regierungschefs den Weg zu weitreichenden Klimazielen
23. September 2015
„Think Ahead. Act Together.“ lautete die Überschrift der Abschlusserklärung, mit der die Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen das diesjährige Gipfeltreffen im bayerischen Elmau beendeten. Der Klimaschutz stand im Mittelpunkt des Gipfels. Erstmals hatte man sich auf weitreichende Klimaziele verständigt und mit Zahlen hinterlegt. So soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2010 um 70 Prozent reduziert, die Erderwärmung damit auf maximal 2 Grad verbindlich begrenzt werden. Der Verzicht auf fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas und der Umstieg auf regenerative Energien wird damit ebenso verbunden sein wie die Etablierung CO2 neutraler industrieller Prozesse und ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen.
Herstellungsprozess mit positiver CO2-Bilanz
Mit von der Partie war Barktex, ein natürliches Baumrindenvlies, das nicht nur das Interior des Konferenzraumes prägte, sondern dessen handwerklicher Fertigungsprozess ein Vorbild sein kann für einen Weg in eine Zukunft mit energiearmen Herstellungsmethoden und einer dekarbonisierten Industrie. Denn das Textil stammt von der permanent nachwachsenden Rinde des ostafrikanischen Feigenbaums „Mutuba“, die jährlich geerntet wird, ohne dabei den Baum zu fällen. In einem arbeitsintensiven Verfahren wird die Rinde anschließend mit einem Holzhammer bearbeitet, bis daraus allmählich ein Vlies entsteht. Textilhistorisch ist es der Vorläufer aller „Non-Woven“, also nicht-gewobener Vliesstoffe und wird auch als das „Tuch der Könige“ bezeichnet. Denn noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren die schönsten und edelsten Rindentuchvliese den Königen des Königreichs Buganda vorbehalten.
Barktex Werkstoffe werden mit geringem Energie- und Wasserverbrauch gewonnen und weisen eine neutrale bis teilweise sogar positive CO2-Bilanz auf. Denn die Pflanzung des Feigenbaumes auf kleinbäuerlichen Farmen in Mischkultur kann den Ertrag anderer Feldfrüchte auf den Feldern positiv beeinflussen. So steht der dezentralisierte Herstellungsprozess in naturverträglichen Produktionsstrukturen Pate für eine Politik im 21. Jahrhundert, die sich zusehends orientieren wird an einem Miteinander zwischen ökonomischer Vernunft und einem ökologischer Gleichgewicht.
Bildquelle: Picture Alliance/DPA, Michael Kappeler
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