Bundespreis Ecodesign 2023
Innovationen der Nachhaltigkeits-Transformation
4. Dezember 2023
Wie die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung gestalterischer Gesichtspunkte gelingen kann, zeigen beispielhaft die ausgezeichneten Entwicklungen des Bundespreises Ecodesign 2023. In diesem Jahr wurden zwölf Projekte mit der begehrten Auszeichnung geehrt.
Bundesumweltministerin Lemke und UBA-Präsident Messner würdigen Ecodesign
„Wirklich nachhaltige Produkte sind so gestaltet, dass sie als Ganzes oder in Einzelteilen langlebig sind und immer wieder verwendet werden können. Wenn schon lange vor der Herstellung Reparaturfähigkeit und Recycling mitgedacht werden, dann hilft dies, Material, Ressourcen und CO2-Emissionen zu sparen.
Der Bundespreis Ecodesign steht für die Symbiose von herausragender Gestaltung und Ökologie – gleichermaßen bei Produkten und Dienstleistungen. Die zwölf Auszeichnungen zeigen, wie in Zukunft gestaltet werden kann. Solche Innovationen brauchen wir, um zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs beitragen zu können“, beschreibt Bundesumweltministerin Steffi Lemke den Kontext der diesjährigen Preisverleihung.
Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften stehen bei der Bewertung im Vordergrund. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt.
Dabei findet der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über Fertigung, Distribution und Nutzung bis hin zum „End of Life“ Beachtung. Die Kriterienmatrix des Bundespreises Ecodesign sowie das Ecodesignkit des Umweltbundesamtes bieten den Bewerber*innen Orientierung dabei, welche ökologischen Aspekte im Gestaltungsprozess mitgedacht werden können.
Der Wettbewerb wird am 22. Januar 2024 erneut europaweit ausgeschrieben. Sämtliche Preisträger findet man in einer Online-Ausstellung unter: www.bundespreis-ecodesign.de
Zu unseren Favoriten zählten:
Klimastein (Godelmann GmbH & Co. KG, Fensterbach)
Der Klimastein ist ein vollständig recycelbarer Pflasterbelag, der Flächen befestigt, ohne sie zu versiegeln. Er verhindert Überflutungen, führt das gereinigte Regenwasser Bäumen und Grundwasser zu und kühlt aktiv die überhitzten Städte. Die Produktion baut auf effizienten Ressourceneinsatz, bei dem ausschließlich lokal gewonnene und recycelbare Materialien verwendet werden.
„Der Klimastein ist bereits in der Herstellung ressourcenschonend, seine besonderen Umwelteigenschaften entfaltet er aber im Einsatz. Durch seinen innovativen Aufbau wird die Versiegelung der Fläche vermieden. Der Stein speichert Wasser, lässt überschüssiges versickern und durch Kapillarwirkung später verdunsten. Nicht zuletzt auch ein wertvoller Beitrag zur Kühlung unserer Städte.“ (Prof. Matthias Held)
Repair Rebels (Repair Rebels GmbH, Düsseldorf)
Repair Rebels ist eine digitale Plattform, die sich auf das Reparieren und Ändern von Schuhen und Textilien spezialisiert hat. Ziel ist es, Modereparaturen sowohl zugänglich als auch attraktiv zu machen und gleichzeitig lokale Kunsthandwerker zu unterstützen. Die Plattform fördert den Ansatz der Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie, indem sie das lokale Handwerk digitalisiert und mit etablierten Akteuren der Modeindustrie zusammenarbeitet. Dies fördert die Reparatur- und Wiederverwendungskultur und reduziert die Ressourcenverschwendung.
„Die Repair Rebels, ein Netzwerk von Handwerksbetrieben, die Kleidung und Schuhe reparieren, verbinden zeitgemäßen Online-Service mit lokalen Akteuren und nachhaltigem Handeln. Die Sachen werden per Fahrrad abgeholt und wenige Tage später repariert zurückgebracht. Auf der übersichtlich gestalteten Website gibt es Informationen zum Service und zu den Betrieben. Die Botschaft ist klar: Reparieren oder Ändern ist besser als Recyclen.“ (Prof. em. Anna Berkenbusch)
nkm-Mehrwegsystem (nkm Naturkosmetik GmbH, München)
Durch das nkm-Mehrwegsystem verringert sich die Abfallmenge, wohingegen der Lebenszyklus begrenzter Ressourcen verlängert wird. Produktflaschen und Pipetten-Glasröhrchen werden nach Gebrauch gereinigt, Pipettenaufsätze und Schraubverschlüsse werden wiederverwertet. Die wiederverwendbare Glasform der Mehrwegflasche ist für den Spülvorgang optimiert, wodurch Kondenswasser vollständig abfließen kann. Dank des Verzichts auf Verbundmaterial kann der reine Kunststoff nach der Nutzung vollständig recycelt werden.
Auszeichnungen zum Bundespreis Ecodesign 2022
Bildquelle: Godelmann
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