Bundespreis Ecodesign 2017
Ökologisches Design im Bundesumweltministerium prämiert
31. Dezember 2017
Designer tragen eine große Verantwortung bei der Umorientierung unseres Konsumverhaltens hin zu einer nachhaltigen Produktkultur, in der die Kreislauffähigkeit von Produkten und der eingesetzten Ressourcen die entscheidenden Kriterien ausmachen. Bereits zum sechsten Mal wurden am 27. November 2017 im Bundesumweltministerium in Berlin die begehrten Preise vergeben. Prämiert wurden in diesem Jahr Konzepte für ressourcenschonende und kreislauffähige Mode, mobile Anwendungen gegen Lebensmittelverschwendung sowie energiesparende Designprodukte.
Service-Lösungen für einen ressourcenschonenden und nachhaltigen Konsum
Der Wettbewerb zeichnet in vier Kategorien Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchsarbeiten aus, die innovativ, ökologisch und herausragend gestaltet sind. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen. Ab Januar 2018 sind alle prämierten und nominierten Beiträge des Bundespreises Ecodesign 2017 in einer Wanderausstellung zu sehen. Erste Station wird das Museum Information Kunst (MIK) Ludwigsburg sein.
„Die Bewerbungen reichen von kleinen Objekten wie schlicht-schönen LED-Strahlern bis hin zu großen Visionen vom ‚Bauen mit Bäumen‘. Solchen Ideenreichtum brauchen wir, um unsere Produktions- und Konsumgewohnheiten umweltverträglicher zu gestalten“, sagt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zur Vielfalt der Einreichungen.
Zwanzig Beiträge aus den Bereichen Architektur, Energie, Ernährung, Haushalt, Interieur, Mobilität und Mode wurden von der interdisziplinären Jury für den Bundespreis Ecodesign nominiert, sieben davon wurden bei der feierlichen Preisverleihung im Bundesumweltministerium ausgezeichnet. Zu diesen zählen:
Geschirrspüler G 6000 EcoFlex (Miele-Werk Bielefeld)
Bei dem prämierten Haushaltsgerät waren die Designer und Konstrukteure besonders auf eine ökologische Verknüpfung zwischen den eingesetzen Materialien und der technischen Gestaltung bedacht. Die verwendeten Werkstoffe weisen eine hohe Recyclingfähigkeit auf, Verbundmaterialien wurden weitestgehend vermieden. Zudem sind die Geräte auf eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren getestet. Ein Wärmespeicher trägt zur deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs bei. Mit Hilfe eines Wärmetauschers mit zwei getrennten Wasserkreisläufen wird das Frischwasser durch Zirkulation des Brauchwassers vorgewärmt. Auf diese Weise unterbietet das Gerät die beste Energieklasse A+++ um 20%. Eine intelligente Steuerung ermöglicht zudem die Nutzung von Warmwasser der Solaranlage oder die zeitliche Programmierung für den Waschvorgang mit einem günstigen Stromtarif.
Vergleichsportal zu Reparaturlösungen (kaputt.de)
Die web-Plattform kaputt.de bietet einfache Möglichkeiten zur Selbst- und Fremdreparatur defekter Elektrogeräte und trägt dazu bei, dass defekte Geräte nicht ersetzt sondern weitergenutzt werden können. Anhand nutzergenerierter Parameter empfiehlt das Vergleichsportal Reparaturvideos, Ersatzteilhändler bzw. lokale Reparateure und schlägt Alternativen wie Secondhand-Kauf, Miete, Verkauf oder Recycling vor. Ziel ist es, die rasant steigende Menge der Elektroaltgeräte einzudämmen und die Nutzungsdauer der Systeme zu verlängern. Seit der Gründung hat kaputt.de über 45.000 Reparaturen in die Wege geleitet. Eine Reparatur spart gegenüber dem Neukauf etwa ⅔ der Ressourcen ein. Mithilfe eines Live-Umwelttickers weist das Portal zusätzlich auf die Effektivität, Lukrativität und Zugänglichkeit von Nachhaltigkeit hin.
Baubotanik (Prof. Dr. Ferdinand Ludwig, Daniel Schönle)
Der Ansatz der Baubotanik verknüpft biologische und konstruktive Prinzipien zu einem architektonischen Konzept. Bäume werden mit technischen Konstruktionselementen verbunden. Mit zunehmender Größe und Stabilität der Pflanzen entstehen lebende Bauwerke. Anfangs teilweise notwendige Hilfskonstruktionen können dann zurückgebaut werden. Neben der besonderen Aufenthaltsqualität kann das Projekt einen Beitrag zum Stadtklima leisten und zeigt Potentiale der ökologischen und räumlichen Nutzung von Pflanzen für Architektur sowie Stadtplanung auf.
Weitere Informationen über den Wettbewerb, Preisträger, Nominierte und Jury unter:
Bild: Baubotanik (Quelle: Prof. Dr. Ferdinand Ludwig)
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