Biobasierter Holzschutz aus Phytoextrakten
Pflanzenzellen aus Salbei und Pilzen zur Behandlung von Holzoberflächen
11. März 2020
Herkömmliche Holzschutzmittel enthalten meist umweltschädigende und gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe. Viele dieser Substanzen verlieren voraussichtlich 2020 ihre Zulassung. Wirtschaft und Wissenschaft sind aufgerufen, Alternativen für die häufig über eine lange Zeit etablierten Stoffe und Verfahren zu finden. Die TU Dresden hat zur Entwicklung eines biobasierten Holzschutzmittels gemeinsam mit Partnern aus der Industrie das Projekt „SchuPlaHolz“ ins Leben gerufen.
Toxikologisch unbedenkliche Wirkstoffe
Ziel des Vorhabens ist es, einen biotechnologisch hergestellten Phytoextrakt für den Einsatz als hydrophobierendes Holzschutz- und Konservierungsmittel mit pilzhemmender Wirkung aus pflanzlichen in-vitro Salbeizellkulturen im großtechnischen Maßstab zu entwickeln.
Dabei sollen ausschließlich biobasierte und toxikologisch unbedenkliche Wirkstoffe zur Anwendung kommen. Die Kultivierung der Salbeizellen erfolgt im geschlossenen Bioreaktorsystem. Somit kann eine ganzjährige und umweltunabhängige Produktion des Phytoextrakts unter kontrollierbaren Bedingungen, aus nachwachsenden Rohstoffen, aber unter Verzicht der Nutzung agrarischer Flächen erfolgen.
Zur Steigerung der Wirkstoffausbeuten werden die Pflanzenzellen mit Pilzkulturfiltraten ausgewählter Schimmelpilzkulturen behandelt. Durch die sogenannte Elizitierung kann die Syntheseaktivität der Pflanzenzellen enorm gesteigert und somit ein wirtschaftliches Verfahren ermöglicht werden. Das Projekt ist im April 2020 angelaufen und hat eine Laufzeit von 2 Jahren.
Bildquelle: TU Dresden
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