Bananatex
Weltweit erstes technisches Gewebe aus Fasern der Bananenpflanze
24. Februar 2019
Wegen des hohen Wasserbedarfs steht die Baumwolle als natürliches textiles Material schon seit längerem in der Kritik. Alternativen müssen her, die die dominierenden synthetischen Fasern bei der Produktion von Taschen ersetzen. Deshalb hat das Label Qwstion aus Zürich ein technisches Textil auf Basis des Bananenhanfs Abacá entwickelt und setzt es unter dem Namen Bananatex zur Herstellung von Taschen und Rucksäcken ein.
Faserstränge mit einer Breite von bis zu 8 Zentimetern
Eine Entwicklungsdauer von drei Jahren war notwendig, um das weltweit erste technische Gewebe aus Fasern der Bananenpflanze vorzustellen. Bevor das Unternehmen auf Faserbananen stieß, experimentierte man mit Bambus- und Hanffasern, um neben der Flexibilität der Fasern auch die notwendige Standfestigkeit zu gewährleisten.
Per Zufall kam man im philippinischen Hochland mit Abacá in Kontakt, das in Südostasien vor allem zu Papier, Seilen oder Fischernetzen verarbeitet wird. Es kommt zum Beispiel auch für die philippinischen Banknoten zur Anwendung, ist sehr robust und langlebig. Kultiviert in einem Ökosystem nachhaltiger Forstwirtschaft, benötigt Abacá keine Pestizide oder Dünger.
Bild: Trocknen des Fasermaterials im phillipinischen Hochland (Quelle: Bananatex)
Von der Staude schneiden die Bauern mehrere Zentimeter breite Faserstränge aus den Blättern und lassen sie in der Sonne trocknen. Anschließend werden die Fasern in einer Zellulosefabrik gekocht und zu Platten verpresst. Um besonders glatte Fasern zu erhalten, wählte Qwstion bei der Entwicklung einen Umweg über die Papierproduktion und ließ die Platten nach Taiwan bringen. Die Platten werden zu Papier verarbeitet, in Streifen geschnitten und zu Garn versponnen. Dieses lässt sich nun in einer Weberei zu Bananatex verarbeiten.
Bananatex zeichnet sich durch eine fein strukturierte Haptik aus. Es ist mit natürlichem Bienenwachs beschichtet und wasserabweisend. Zur Bereitstellung einer echten Alternative zu synthetischen Geweben bietet Qwstion die Entwicklung als Open–Source–Projekt an. Andere Marken sollen ermutigt werden, auf synthetische Fasern zu verzichten und vollkommen natürliche Alternativen zu verwenden.
Bildquelle: Qwstion
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