Schwebendes Tunnelsystem für die Fjorde Norwegens

Norwegen plant Großinvestition zum Ankurbeln der Wirtschaft

25. Oktober 2016

Die Fjorde Norwegens sind einzigartig und ziehen jährlich Tausende Touristen an. Was landschaftlich einen besonderen Reiz ausübt, ist jedoch für den Verkehr eine große Herausforderung. Denn die meisten Fjorde werden konventionell mit Fähren überquert oder müssen umfahren werden. So muss neben der Distanz von 1.000 Kilometer zwischen Kristiansand im Süden und Trondheim im Norden auch noch eine Fahrzeit auf Booten in der Größenordnung von 20 Stunden eingeplant werden, um die insgesamt sieben Fjorde auf dieser Strecke zu überqueren. Die norwegische Verkehrsbehörde möchte bis 2035 Abhilfe schaffen und plant ein System schwimmender Tunnelröhren.

Betonröhren schwimmen 30 Meter unter der Meeresoberfläche

Um die Fahrzeit zu reduzieren und die Wirtschaft anzukurbeln, soll ein System zweispuriger Unterwassertunnel entstehen. Geplant ist es, die Betonröhren schwebend 30 Meter unter der Wasseroberfläche an Pontons und am Meeresgrund zu befestigen. Zwischen den einzelnen Pontons wäre so viel Platz, dass Schiffe die Unterwasserautobahnen überqueren könnten. Derzeit wird die Machbarkeit der Konstruktion geprüft und die Kosten in Höhe von geschätzten 37 Millionen Euro in Relation zu konventionellen Brückenlösungen gerechnet. Die Risiken der neuartigen Unterwassertunnel werden kalkuliert und die Wirkung von Wind und Wellen auf das System abgeschätzt. Es wird erwartet, dass sich mit dem neuen System die Kosten für den Warentransport von Nord nach Süd halbieren werden.

Bild: Schwebetunnel Aufhängung

Bilderquelle: The Norwegian Public Roads Administration