Coradia iLint

Erster Brennstoffzellenzug Deutschlands

23. Dezember 2017

Mitte März 2017 drängten sich Journalisten aller großen Zeitungen der Welt an einem Bahngleis in Salzgitter. Grund für den Trubel war die Jungfernfahrt des ersten marktreifen Zuges mit Brennstoffzellen-Antrieb der Welt. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 80 km/h raste der Coradia iLint die Teststrecke des Alstom-Werkes Salzgitter entlang.

Wasserdampf ersetzt schwarze Rußwolke

Bahnhersteller Alstom und der Gase-Spezialist Linde stehen hinter dem neuen Konzept. Ziel ist es, Diesel angetriebene Züge auf nicht elektrifizierten Strecken mittelfristig zu verdrängen. Laut Alstom gilt der Zugantrieb als emissionsfrei, da nur Kondenswasser und Wasserdampf in die Luft abgegeben wird. Der Coradia iLint ist eine Weiterentwicklung des dieselbetriebenen Lint 54 Modells. Die Verbrennungsmotoren wurden gegen zwei Elektromotoren ersetzt, die durch jeweils eine 200 kW Brennstoffzelle mit Strom versorgt werden. Die Wasserstofftanks fassen rund 90 kg komprimiertes Gas (CGH2). Nach einer Viertelstunde ist der Tankvorgang abgeschlossen. Nach Angaben der Entwickler beträgt die Reichweite 800 km.

Bild: Coradia iLint Innendesign erster Brennstoffzellenzug Deutschlands

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat bereits Verträge für 14 neue Züge unterzeichnet. Der erste Coradia iLint wird ab nächstem Jahr auf der Strecke Cuxhaven und Buxtehude verkehren. Bis 2020 sollen die anderen folgen. NRW, Baden-Württemberg und Hessen wollen ebenfalls zeitnah auf die emissionsfreien Regionalzüge setzen.

www.alstom.com

Bilderquelle: Alstom