AirFree
Bridgestone will bis 2019 einen wartungsfreien Fahrradreifen auf den Markt bringen
13. Juli 2017
Am 12. Juni 1817 fuhr Karl Drais erstmals auf einer Laufmaschine, auch Draisine genannt, durch Mannheim. Seine Laufmaschine gilt als die Urform des Fahrrads. 200 Jahre später ist das Fahrrad das meistgenutzte Fortbewegungsmittel der Welt. Besonders in Europa erfreut es sich vor allem in den Großstädten zunehmender Beliebtheit. Alte Statussymbole wie etwa ein eigenes Auto werden von dem Wunsch nach Unabhängigkeit, steigendem Gesundheitsbewusstsein sowie Zeitersparnis durch die Vermeidung lästiger Parkplatzsuche in den urbanen Regionen verdrängt.
Federung mit gebogenen Lamellen aus Kunstharz
Unterstützt wird diese zukunftsfähige Mobilität durch die zahlreichen Fahrradleitsysteme. Egal ob London, Paris, New York oder Peking. Überall stehen nutzerfreundliche Systeme für Bewohner und Besucher zur Verfügung. Paris hat am 15. Juli 2007 mit dem System Vélib in Europa den Anfang gemacht. Mittlerweile gibt es über 23.600 Mieträder in der französischen Hauptstadt. Eine Tageskarte kostet nur 1,70 Euro.
Laut statistischem Bundesamt greifen Fahrradbesitzer immer tiefer in die Tasche, egal ob für das komplett neues Rad oder Zubehörteile: Der Markt boomt. Mit der zunehmenden Kaufbereitschaft steigen auch die Ansprüche. So soll das Fahrrad von heute leicht, schick und wenn möglich wartungsfrei sein. Vor allem beim Thema Reifen ist das letztere Kriterium nur schwer zu erfüllen. Scherben oder kleinere Metallstücke setzen selbst gelbefüllten Fahrradreifen zu.
Der Reifenhersteller Bridgestone sieht die Lösung im Verzicht auf einen luftgefüllten Schlauch. Für die nötige Federung sollen zukünftig gebogene Lamellen aus Kunstharz sorgen. Diese befinden sich zwischen der Lauffläche und den starren Speichen des Reifens. Ob es unterschiedliche Materialzusammensetzungen für individuelle Ansprüche wie Fahrradtyp oder Gewicht des Fahrers geben wird, lies der Reifenhersteller zunächst offen. Klar ist jedoch, dass das „Air Free Concept“ ab 2019 auf dem Markt zu haben sein wird.
Bridgestone erhofft sich aus den Erfahrungen der Fahrradnutzer neue Erkenntnisse, die sich für die Herstellung von Autoreifen mit dem gleichen Prinzip nutzen lassen. Denn laut Unternehmen war die Entwicklung vorrangig für die Automobilbranche angedacht. Da die technischen Ansprüche und die gegebenen Montagemöglichkeiten bei Fahrrädern berechenbarer sind, sieht das Unternehmen den Mehrwert für die Entwicklung jedoch zunächst in der Fahrradindustrie.
Bildquelle: Bridgestone
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