
Biobasierte Naturfaser-Halbzeuge aus Hanf und Leinen
Nachhaltige Alternativen zu synthetischen Faserquellen
14. August 2023
Verbundwerkstoffe und Komposite sind aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken und kommen in vielen wichtigen Lebensbereichen vor. Oft werden Komposite als faserverstärkte Kunststoffe auf Grundlage von Glas-, Synthetik- oder Kohlefasern hergestellt. Alle diese Faserstoffe benötigen in der Produktion hohe Mengen an Energie und lassen sich nicht oder nur schwer am Ende des Produktzyklus recyceln. Oftmals werden Produkte auf Basis synthetischer Verbundmaterialien nach Ende ihres Lebenszyklus deponiert.
Hanffaserwerkstoffe zur Regionalisierung von Lieferketten
In Anbetracht der globalen Mengen an Faserverbundprodukten stellt stellt sich eine riesige Herausforderung. Ein Lösungsansatz ist es, umweltschädliche Faserstoffe durch natürliche Alternativen zu ersetzen. Hierfür eignen sich insbesondere einheimische Hanf– oder Leinenfasern. Diese Bastfasern weisen bei geringer Dichte hervorragende mechanische Eigenschaften für eine Bandbreite verschiedener Anwendungen auf.
Einen solchen umweltfreundlichen Lösungsansatz verfolgt FUSE Composite mit Sitz in Leipzig. Ziel des Unternehmens ist es, den ökologischen Fußabdruck in Faserverbundprodukten drastisch zu reduzieren und künstliche Faserstoffe mit hohem Energieinput in der Herstellung durch Hanffasern sowie die Verkürzung und Regionalisierung von Lieferketten. FUSE-Halbzeuge werden mit größtmöglicher Effizienz aus regional produzierten Hanffasern unter umfänglicher Transparenz von Qualität und Verarbeitungsprozess hergestellt.

Durch innovative Verfahrensansätze konnte ein Großteil der bislang erforderlichen Prozessschritte innerhalb der Produktionskette bis zum flächigen Halbzeug eliminiert und der Gesamtprozess effizienter gestaltet werden. Dies macht die Produktion von FUSE effizienter und auch nachhaltiger als bei vergleichbaren Erzeugnissen.
Das von FUSE Composite entwickelte Produktionsverfahren ist eine Basistechnologie, die sich flexible anpassen lässt, um viele verschiedene Naturfaser-Halbzeuge wie UD-Tapes, Micro Tapes, Prepregs, Gewebe und Multiaxialgelege abzuleiten. FUSE Composite versteht sich dabei nicht nur als Halbzeughersteller, sondern auch als Entwicklungspartner, um individuelle Produktlösungen für Kunden zu erarbeiten.
Das Team transferiert sein Verarbeitungs-Know-How und unterstützt die eigenen Kunden bei der Entwicklung ihres Verarbeitungsprozesses für Naturfaserverbundwerkstoffe. Die Zielgruppe für FUSE Halbzeuge sind Unternehmen, die Composite Produkte aus Carbon-, Glas oder synthetischen Faser herstellen und auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen für Sportgeräte, Mobilitätslösungen, Batteriesysteme, Möbel oder beispielsweise Verpackungen sind.
Faserhanf als einheimischer nachwachsender Rohstoff ist im Anbau und in der Verarbeitung sehr umweltverträglich. Er ist wassereffizient, hilft Fruchtfolgen nachhaltig zu erweitern und ist durch seine unkrautunterdrückende Wirkung und dem damit entfallenden chemischen Pflanzenschutz als Umstellungsfrucht von konventioneller zu Bio-Landwirtschaft gefragt.
Für die Bereitstellung des Produktes sind homogene und zuverlässige Rohstoffqualitäten erforderlich. Auf Grund der konsequenten Ausrichtung auf Hanf als Rohstoffgrundlage konnte ein stabiles internationales Sourcingnetzwerk etabliert werden. Für die FUSE Fertigung sollen jedoch mittelfristig Rohstoffe ausschließlich über regionale Lieferungen von Partnern aus Deutschland verwendet werden.
Unter dem Label FUSE FIBER arbeitet das Team an einer weiteren Rohstoffdiversifikation, mit dem Ziel zukünftig einen Großteil des benötigten Hanffaserbedarfs durch eigene Produktion zu decken. Durch den Ersatz von erdölbasierten Werkstofflösungen können CO2 Emissionen reduziert werden, was zum Erreichen der internationalen Klimaschutzziele beitragen wird.
Bilderquelle: Fuse Composite
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