Bambusarchitektur
Neue Verbindungstechnik für Bambus/Beton-Konstruktionen
23. März 2011
Vor allem in Asien hat die Verwendung von Bambus im Bauwesen Tradition. Dies hat zum einen mit dem schnellen Wachstum der Pflanze zu tun. Zum anderen verfügt der Werkstoff auch über besondere Festigkeitsqualitäten und Gebrauchseigenschaften, die seine Bedeutung auch in der westlichen Architektur immer interessanter werden lässt.
Hoher Flugaschenanteil
Als problematisch für die konstruktive Stabilität haben sich bislang vor allem die Verbindungsstellen zwischen einzelnen Bambusrohren bzw. die Kontaktstellen mit anderen Materialien herausgestellt. Die Lösung dieser Probleme war daher in den letzten Jahren Inhalt zahlreicher Forschungsaktivitäten. Bauingenieuren der TU Darmstadt ist es jüngst gelungen, durch eine spezielle Kombination und Konstruktion von Bambus, Beton und Stahl die Tragfähigkeit der gesamten Architektur deutlich zu erhöhen. Erstmals eingesetzt wurde die Technik auf der Expo in Shanghai.
Die rauen Bambusrohrenden werden zunächst mit einem Polyurethanharz und einer weiteren Schicht Polyurethanharz-getränkter Steinkörnung versehen, um einen guten Haftgrund zu realisieren. Anschließend werden die Enden mit einer Betonmischung verfüllt, die einen hohen Flugaschenanteil enthält. Dieser bewirkt ein dichtes Anlegen des Betons an die Innenwandung der Bambusrohre, unerwünschte Verformungen, Poren, etc. werden vermieden. Für die feste Verbindung der Bambusrohre miteinander wurden in den Beton Stahlelemente eingelassen. Im Vergleich mit anderen Bambus/Beton Konstruktionen konnte eine wesentlich erhöhte Tragfähigkeit sowie hohe eine Zug- und Druckfestigkeit gemessen werden.
Bildquelle: Institut für Massivbau, TU Darmstadt
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