Weltweit erste 3D gedruckte Metallbrücke installiert
Königin Máxima eröffnet Brückenkonstruktion im Rotlichtviertel Amsterdams
20. Juli 2021
Seit 2015 hat der niederländische Designer Joris Laarman mit seinem Unternehmen MX3D an einer 3D gedruckten Metallbrücke für die Installation über eine der Grachten Amsterdams gearbeitet. Nachdem das Projekt, bei dem ein robotergeführtes Auftragsschweißverfahren zum Einsatz kam, bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, erfolgte am 15. Juli 2021 die feierliche Eröffnung durch Königin Máxima der Niederlande.
Sensoren erfassen Zustand der Brücke
Immer häufiger werden Vorhaben aus Baugewerbe bekannt, bei denen der 3D-Druck eine deutliche Veränderung der bisher am Bau genutzten Technologien ermöglicht. Mit neuen digitalen Techniken und additiven Fertigungsverfahren wird sich das Bauen in Zukunft deutlich verändern und den Ressourceneinsatz und Anteil physischer menschlicher Arbeitskraft verringern. Das Interesse der Bauindustrie an der Realisierung von Demonstrationsvorhaben zur Verdeutlichung der Potenziale ist in den letzten Jahren gestiegen.
Und so war es auch bei der Metallbrücke, die bereits 2018 fertiggestellt wurde und seitdem auf ihre Installation wartete. Zur Herstellung wurde ein Roboterschweißsystem genutzt, bei dem konventionell erhältlicher Schweißdraht aufgeschmolzen und schichtweise aufgebracht wird. Die Geschwindigkeit des Prozesses wurde so eingestellt, dass Abkühlung und Aushärtung in einer Geschwindigkeit stattfanden, dass keine Stützstruktur für Überhänge und Hinterschnitte notwendig waren. MX3D hat bei Realisierung und Planung mit zahlreichen Unternehmen zusammengearbeitet, darunter Autodesk, das Bauunternehmen Heijmans, ArcelorMittal, Arup, The Alan Turing Institute, Lloyd’s Register Foundation, Air Liquide, ABB Robotics und Lenovo.
Um den Zustand der Brücke zu überwachen, wurde sie mit einem Netzwerk aus zahlreichen Sensoren ausgestattet, die Belastungen und Vibrationen erfassen und temperaturbedingte Ausdehnungen sowie Verschiebungen festhalten und mit Umweltdaten wie Temperatur und Luftqualität in einen Kontext setzen. Im November 2020 wurde dann die Baugenehmigung erteilt und die Baustelle vorbereitet. Eine alte Brücke im Rotlichtviertel Amsterdams musste entfernt und abschließende Test durchgeführt werden. Seit Mitte Juli ist die Hauptstadt der Niederlande um eine Attraktion reicher!
Bildquelle: MX3D, Amsterdam
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