Hive Additive Fassade Lithium

3D gedruckte komplexe Fassadenknoten

Erstes Bauvorhaben mit individuell angepassten Knotengeometrien

23. Juni 2021

Für anspruchsvoll gestalteten Fassaden aus Glas und anderen Materialien werden Fassadenknoten benötigt, die die unterschiedlichen Materialien aufnehmen und trotz hoher Komplexität gewichtsreduziert hergestellt werden können. An der TU Darmstadt wurden für diese Aufgabe eine Vielzahl additiv erzeugter Lösungen für Aluminiumprofilsysteme entwickelt, die dem Trend hin zu einer größeren Gestaltungsfreiheit in der digitalen Fassadenplanung im Bauwesen gerecht werden, und das ohne Mehraufwand bzw. Mehrkosten in der Fertigung.

134 topologieoptimierte Aluminiumknoten

Unter dem Namen „HivE“ wird einigen Monaten ein Pilotprojekt zur Verwendung 3D-gedruckter Aluminiumknoten realisiert. Es handelt sich um den Erweiterungsbau der H+B Hightech GmbH aus Adelmannsfelden, wo die Fassadenknoten mittels Lasermelting auch produziert werden. Insgesamt werden für die 23 Meter lange Fassade 134 topologieoptimierte Aluminiumknoten benötigt. Jeder der 134 Knoten wurde basierend auf seinem Belastungszustand, individuell in seiner Geometrie optimiert. Die Erzeugung und Berechnung der Knoten erfolgte in der von der Lithium Designers GmbH entwickelten Software Li3M. Li3M basiert auf der Li3_Methode und bietet einen geschlossenen, automatisierten Planungszyklus für Freiformfassaden.

Es ist der bislang einzige zertifizierte 3D gedruckte Fassadenknoten in Deutschland und weltweit das erste Bauvorhaben, bei dem die exklusiven 3D-gedruckten Fassadenknoten verwendet werden. Es soll bis Ende Juli 2021 fertiggestellt werden. Die Zulassung im Einzelfall (ZiE) haben die Planer erst Ende Mai 2021 erhalten.

Die Entwicklung wurde bei der 3D Pioneers Challenge einem der begehrten Preise in der Kategorie „Architecture“ ausgezeichnet.

www.li3designers.com
www.3dpc.io
www.hb-hightech.de

Bilder: Fassadenknoten im Pilotprojekt „HivE“ (Quelle: Lithium Designers)