SolaRoad

Sonnenenergie vom Fahrradweg

31. Dezember 2014

Das weltweite Straßennetz wird aktuell auf eine Länge von rund 31,7 Millionen Kilometer geschätzt. Die asphaltierte Fläche dürfte um ein Vielfaches über dieser Zahl liegen. Seit einiger Zeit arbeiten Forscher daher daran, die neben ihrer Funktion für den Personen- und Güterverkehr meist nicht genutzte Fläche befestigter Straßen und Wege für die Energieversorgung zu erschließen. Die Idee, Fahrradwege in der Art von Solarmodulen zu nutzen und sie für die Stromproduktion zu verwenden, stammt von TNO Wissenschaftlern aus Delft.

Solarmodule in Betonelemente integriert

Eine erste Teststrecke mit einer Länge von 70 Metern wurde im November 2014 in der Gemeinde Krommenie im Norden der Niederlande eröffnet. Hersteller und Betreiber ist die Firma SolaRoad, die die Solarmodule in Betonelemente integriert und mit einer zentimeterdicken Schicht aus Sicherheitsglas geschützt hat. Der Aufbau wurde so gewählt, dass er dem Gewicht eines LKW standhalten würde. Die mit den Modulen gewonnene Energie wird direkt in das Stromnetz eingespeist. Die Wissenschaftler gehen bei der kurzen Strecke und dem ungünstigen Einfallswinkel der eintreffenden Sonnenstrahlen von einer Energiemenge aus, mit der drei Haushalte versorgt werden könnten. Dabei müsste sich die Strecke nach 20 Jahren amortisiert haben.

„Interessant wäre das Konzept vor allem dann“, sagt Sten de Wit vom TNO, „wenn die an der Straßenoberfläche gewonnene Energie direkt für den Antrieb darauf fahrender Autos, Roller oder eBikes genutzt werden würde.“ Bis solch visionäre Konzepte angegangen werden können, soll an der Teststrecke zunächst ermittelt werden, welcher Aufwand für den Betrieb, die Instandhaltung und Reparatur entsteht.

www.solaroad.nl

Bildquelle: SolaRoad