Salt X
Salz als Energiespeicher
28. Januar 2019

Mit dem Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038 wird die Energiewende an Fahrt gewinnen und den Ausbau regenerativer Energiequellen wie Solar- und Windenergie beschleunigen. Energiespeicher werden benötigt, die Schwankungen über den Tag hinweg sowie über das Jahr verteilt ausgleichen können. Das schwedische Unternehmen SaltX Technology setzt nanobeschichtetes Salz als Speichermedium ein und testet in Kooperation mit Vattenfall im Berliner Heizkraftwerk Reuter derzeit, unter welchen Bedingungen die patentierte Technologie als Speicher für überschüssige Energie genutzt werden kann.
Überschüssige Energie bringt Salz zum Kochen
SaltX nutzt überschüssigen Strom von regenerativen Energiequellen, um Salzwasser zum Kochen zu bringen. Nach Angaben der Entwickler trennt sich in diesem Prozess das Salz vom Wasser. Trockenes Salz bleibt in der Kammer übrig. Das kochende Wasser wird in einen separaten Behälter geführt und ein Ventil zwischen Kammer und Behälter verschlossen. Im Anschluss kondensiert das kochende Wasser. Wird das Ventil wieder geöffnet, vereinen sich Wasser und Salz, und bei der chemischen Reaktion wird Wärme freigesetzt. Das Gefäß in dem das Wasser war, wird zur gleichen Zeit sehr kalt. Anschließend kann der Prozess von neuem beginnen. Er kann nahezu unendlich oft und jederzeit verlustfrei wiederholt werden. Der Trocknungsprozess erfolgt unter Vakuum.
„Die gespeicherte Energie kann über Wochen oder Monate vorgehalten werden, bis sie benötigt wird“, so Markus Witt vom Projektsponsor Vattenfall. Bei Tests im Labor hat sich die Technologie bereits bewährt. Um sie in großem Maßstab einsetzen zu können, wurde im Jahr 2018 eine Pilotanlage im Heizkraftwerk Reuter von Vattenfall in Berlin aufgebaut. Sie enthält 1.000 bis 3.000 Liter Salz und geht 2019 in den Testbetrieb. „Es sind noch Fragen offen, bevor ein Projekt im großen Maßstab Wirklichkeit wird. Wir müssen zum Beispiel herausfinden, wie wir die großen Salzmengen in riesigen Behältern effizient trocknen können“, erklärt Projektleiter Markus Witt. „Andere Überlegungen betreffen die Reaktionsgeschwindigkeit sowie die Kontrolle über den Prozess.“ Am Pilotprojekt sind neben Vattenfall das Forschungs- und Wissensunternehmen Energiforsk, der Technikberater Sweco und die Universität Stockholm beteiligt.
Technische Details unter: www.vattenfall.de/salz-als-energiespeicher
Bilderquelle: Salt X
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