NEMOS testet Wellenkraftwerk in der Nordsee
Anlage wandelt bis zu 80% Wellenenergie in Strom um
2. Dezember 2019
Um unseren zunehmenden Strombedarf zu decken, müssen wir weg von endlichen Ressourcen wie Erdöl oder Erdgas hin zu unbegrenzt verfügbaren bzw. erneuerbaren Energiequellen. Rund 40 Prozent des Stromes gewinnen wir in Deutschland bereits aus Wind- und Sonnenenergie, Biogas, Erdwärme und Wasserkraft. Geht es nach Jan Peckolt, CEO der Firma NEMOS, sollen zukünftig auch die Ozeane, speziell die Wellenbewegung des Wassers, zur industriellen Energiegewinnung genutzt werden. Bisher getestete Anlagen dieser Art konnten aufgrund der geringen Stromausbeute nicht überzeugen und kamen letztendlich nie über den Prototypenbau hinaus.
Wellenkraftwerke sollen Offshore-Windparks unterstützen
Der von NEMOS entwickelte „Wave Energy Converter“ soll durch neue Komponenten die auf Effizienz und Robustheit optimiert sind, überzeugen und einen Langzeittest von zwei Jahren überstehen. Zudem haben die Entwickler alle für Salzwasser empfindliche Teile ins Trockene verlegt. Seit Mitte September schwimmt nun die gelbe Testanlage vor der Küste der belgischen Stadt Ostende.
Grafik: Funktionsweise des Nemos Wellenkraftwerks
Als Kooperationspartner und Mitentwickeler kündigt die Universität Duisburg-Essen bei erfolgreichem Abschluss des Testbetriebs unter realen Bedingungen eine Serienproduktion der Anlage an. Geplant ist, dass die ersten kommerziellen Wellenkraftwerke bis zu 800 Haushalte mit Strom versorgen sollen. Das entspricht einer Kapazität von 1,5 MW. Die neue Anlage soll nach Angaben der Duisburger Ingenieure bis zu 80 Prozent der Wellenenergie in Strom wandeln. Das sind gut 25 Prozent mehr als bisher getestete Wellenkraftwerke seiner Mitbewerber.
Bilderquelle: Vives Dronelab
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