Kabellose Fensterwächter

Energy Harvesting für die Haustechnik

12. November 2012

Forscher vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS haben ein Fenstersensor-System entwickelt, das ohne Kabel und Batterie auskommt und seine Energie aus Licht und Umgebungswärme bezieht. Die Bewohner eines Hauses sind beim Verlassen mit der neuen Technologie in der Lage zu erkennen, ob und welche Fenster einer Wohnung offen stehen. Da das System Fernabfragen per Smartphone ermöglicht, können Nutzer dies auch von unterwegs überprüfen. Das neue Sensorsystem für die intelligente Fensterkontrolle basiert auf einem 3D-Magnetfeldsensor. Dieser wird bereits serienmäßig in Waschmaschinen verwendet, um Position und Lage der Wäschetrommel zu bestimmen.

Energiegewinnung aus Temperaturunterschieden

Der am Innenrahmen angebrachte Sensor erkennt die Fenster- und Hebelpositionen durch Messung von Winkelabweichungen und -bewegungen des Magneten, der sich am unteren Fensterflügelrand befindet. Da der Magnet sich physikalisch nicht entfernen lässt, ohne dass der Sensor dies registrieren würde, lässt sich das System auch zum Schutz vor Einbruch verwenden. Es kommt dabei ohne Kabel und Batterie aus. Die für den Betrieb notwendige Energie wird mit am Fensterrahmen angebrachten Solarzellen und Thermogeneratoren erzeugt. Thermogeneratoren gewinnen aus den Temperaturunterschieden zwischen Innen und Außen Energiekleinstmengen und zählen zu den neuen Energy-Harvesting Technologien.

Das intelligente Fenstersystem liegt mittlerweile als Prototyp vor und soll gegen Ende des Jahres in die Produktion bei der Calwer Seuffer GmbH gehen.

www.iis.fraunhofer.de
www.seuffer.de

Bildquelle: Dr. Peter Spies