
Hochtemperatur-Supraleiter für Stadtgebiete
Industriekonsortium startet Realisierung einer 12 Kilometer langen Hochspannungsleitung
22. November 2019
Ein Konsortium aus fünf Partnern, darunter die Theva Dünnschicht GmbH, hat sich zum Ziel gesetzt, in München die mit Abstand längste Hochtemperatur-Supraleiterverbindung (HTS) der Welt zu bauen. Das in Ismaning bei München ansässige Unternehmen stellt Supraleiter in Serie her. Als Supraleiter wird ein Material bezeichnet, das bei einer bestimmten Temperatur quasi keinen Widerstand aufweist und sich deshalb als Hochleistungsleiter ohne Leistungsverlust hervorragend eignet. Hochtemperatur-Supraleiter finden bereits in ultrakompakten Hochleistungsgeneratoren, Motoren sowie Industriemagneten Verwendung. Im Rahmen des Projekts „SuperLink“ soll das Produktportfolio des Herstellers um den Einsatz in Kabeln erweitert werden.
12 Kilometer lange Hochspannungsleitung
HTS-Kabel für die städtische Stromversorgung stellen absehbar eines der wichtigsten und umsatzstärksten Marktsegmente für Supraleiter dar. Das Besondere an dem geplanten Projekt ist die extreme Kompaktheit der Leitung bei gleichzeitiger Umweltneutralität, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Kabeln und Freileitungen. Mit dem neuen HTS-Kabel soll das Stromnetz der Stadtwerke München auf die Zukunft ausgerichtet werden. Beabsichtigt ist, nach erfolgreichem Abschluss des geförderten Entwicklungsprojekts, eine 12 Kilometer lange Hochspannungsleitung zwischen dem Hauptumspannwerk Menzing und dem Lastschwerpunkt München Süd als „HochtemperaturSupraleiter“ (HTS) auszuführen.
„Weltweit gibt es bereits seit Jahren erfolgreiche Demonstrationen von HTS-Kabeln im Netz. Nun haben wir praktisch vor unserer Haustür in München eine Situation vorgefunden, für die der Einsatz von Supraleitern prädestiniert ist: Die Übertragung hoher Leistung bei geringsten Verlusten und minimaler Beeinträchtigung der Bevölkerung. Das Projekt hat Signalcharakter und markiert einen entscheidenden Schritt zur kommerziellen Umsetzung der Supraleitungstechnologie im Netz“, erläutert Dr. Werner Prusseit (Geschäftführer der Theva Dünnschichttechnik GmbH) die Zielsetzung des Projekts. „Wir wollen die Energienetze Münchens zukunftsfähig machen und gleichzeitig den Bau von Hauptumspannwerken und weiteren Kabeltrassen im Stadtgebiet minimieren. HTS-Technik mit ihrem ökologischen Aspekt schafft hier eine innovative, wirtschaftliche und akzeptable Alternative zu bestehenden Systemen. Die Leistungsbereitstellung wird erhöht, trotz geringem Kabeleinsatz werden Übertragungsverluste nachhaltig minimiert und wir können so auch unsere CO2-Einsparziele im Netzbereich erreichen.“
Zum Projektkonsortium gehören neben Theva die Stadtwerke München, die Linde AG, der Kabelhersteller NKT, die Fachhochschule Südwestfalen und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Bilderquelle: Theva
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