CarbFix2

Anlage zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid in Basaltgestein

29. Dezember 2017

Der in den letzten Jahren enorm gestiegene Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre ist verantwortlich für die Erderwärmung. Die Weltgemeinschaft hat sich auf der Klimakonferenz von Paris auf eine Reduzierung der CO2-Emissionen verständigt. Weltweit beschäftigt Wissenschaftler neben der Begrenzung der Erderwärmung vor allem auch die Verringerung des Kohlendioxidgehalts in der Luft.

Kohlendioxid reagiert mit den im Basaltgestein enthaltenen Mineralien

Eine Lösung zur CO2-Beseitigung wäre die dauerhafte Speicherung des Klimagases durch Mineralisierung in Basaltgestein. Das Schweizer Cleantech-Unternehmen Climeworks hat im Oktober 2017 eine Kooperation mit dem Energieversorger Reykjavik Energy gestartet und wird im Forschungsprojekt CarbFix2 weltweit erstmalig versuchen, Kohlendioxid per Direct Air Capture nicht nur einzufangen sondern sicher und dauerhafter geologisch zu speichern.

Mit der Pilotanlage in Island wird Kohlendioxid direkt aus der Umgebungsluft gefiltert und chemisch an der Oberfläche eines zelluloseartigen Materials gebunden. Anschließend wird es mit Wasser versetzt und 700 Meter in die Tiefe gepumpt. Der Untergrund besteht aus porösem Basalt. Dieser enthält große Mengen an Eisen, Kalzium und Magnesium. Bei Kontakt mit Wasser beginnt das Kohlendioxid mit den Mineralien zu reagieren. In weniger als zwei Jahren wandelt es sich in festes Gestein. „Unter natürlichen Bedingungen ist es praktisch ausgeschlossen, dass sich das Kohlendioxid jemals wieder löst. Daher ist das Konzept sehr sicher“, erklärt Martin Stute (Geowissenschaftler an der Columbia University in New York).

Ziel des Projekts ist es, täglich rund 135 kg Kohlendioxid zu entsorgen. Die Energie stammt vom benachbarten Erdwärmekraftwerk. Während der Testphase wird vor allem untersucht, wie die Direct Air Capture (DAC)-Technologie auf die spezifischen Wetterverhältnisse im Südwesten Islands reagiert. Die CarbFix2-Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich in dem auf Island vorkommenden Basaltgestein theoretisch mehr als 400 Gigatonnen Kohlendioxid endlagern ließen. Das ist etwa das 10fache der Menge, die die gesamte Menschheit derzeit pro Jahr emittiert.

www.climeworks.com

Bild: Erdwärmekraftwerk in Hellisheidi auf Islands verwandelt Kohlendioxid in Karbonat (Foto: Arni Saeberg, Orkuveita Reykjavikur)

Bild: Die weißen Karbonat-Adern des Basaltbohrkerns beweisen, dass sich Kohlendioxid in feste Mineralien umgewandelt hat (Foto: Sandra O Snaebjornsdottir, Orkuveita Reykjavikur)