Smart Medication
Gerät für die Individualisierung der Medikamentenvergabe bei Multimorbidität
14. September 2020
Multimorbidität bezeichnet das gleichzeitige Auftreten mehrerer Erkrankungen. Sie ist insbesondere bei älterer Menschen charakteristisch, wo mit fortgeschrittenem Alter Krankheiten häufig chronisch auftreten und meist irreversibel sind. Da die Erkrankungen sich meist gegenseitig bedingen und teilweise schwerwiegende Krankheitsfolgen auslösen, sind Arzneimitteltherapien meist komplex und erfordern die Einnahme sehr vieler verschiedener Medikamente zu unterschiedlichen Tageszeiten. Unter dem Namen „Smart Medication“ hat der Designer Kilian Frieling eine Art 3D-Drucker für die Individualisierung der Medikamentenvergabe entwickelt.
Passgenaue Dosierungen auf eine Trägerfolie
Anhand von Körperdaten, die von jedem Patienten selbst aufgezeichnet werden, kann der Arzt eine individuelle Therapie für den Patienten erstellen. Der Drucker arbeitet mit Medikamentenkartuschen, in denen die verschiedenen Wirkstoffe in Form von Granulaten enthalten sind. Sie werden in passgenauer Dosierung auf eine Trägerfolie aufgedruckt und können vom Patienten eingenommen werden.
Mithilfe einer dazugehörigen App kann der Arzt den Behandlungsplan in das Gerät einspeisen, den Behandlungsverlauf kontrollieren und mit dem Patienten kommunizieren. Wechselwirkungen sollen sowohl durch Big Data als auch durch die Kontrolle des Arztes vermieden werden. Der Patient wiederum kann seine Smart Devices zur Messung von Körperdaten mit dem Gerät verknüpfen. Außerdem bekommt er auf seinem Smartphone angezeigt, wann und in welcher Dosierung ein Medikament gedruckt wurde.
Die Entwicklung wurde für den „Design Research Award“ im Wettbewerb „German Design Graduates“ nominiert:
Bilderquelle: Kilian Frieling
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